Dr. Nadja Milewski, Wissenschaftlerin der Universität Rostock, ist in ihren Forschungen zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt. „Frauen der zweiten Migrantengeneration haben sich dem Geburtenverhalten von deutschen Frauen nahezu angepasst“, erklärte die Rostockerin, die kürzlich für ihre Forschungsergebnisse von der Universität Rostock mit dem Joachim-Jungius-Förderpreis ausgezeichnet wurde. Ausgerechnet einer der zentralen Sarrazin-Thesen, wonach Migranten in Zukunft zahlenmäßig dominieren werden, erweist sich durch die Untersuchungen der Rostockerin als reine Fantasie – und wurde dennoch von einem der Verlagsgiganten, Bertelsmann,über seine Tochter DVA in die Welt gesetzt.
Sarrazin mutiert auf diese Weise ganz offensichtlich zum Möchtegern-Experten, der von ihm ausgewählte Statistiken zwar lesen, aber kaum korrekt zu interpretieren vermag. Denn der Rostocker Studie zufolge steht fest: „Damit scheiden Migrantinnen offenbar aus, wenn es darum geht, dem demografischen Wandel oder der Bevölkerungsalterung durch Geburtenzuwachs begegnen zu wollen“.
Gewiss, es gibt zwischen Migranten und Einheimischen Unterschiede. Im Vergleich zu westdeutschen Frauen werden Migrantinnen der zweiten Generation zwei Jahre früher Mutter. 50 Prozent haben mit etwa 27 Jahren ihr erstes Kind. „Migrantinnen weisen allerdings nicht, wie oft fälschlich angenommen, höhere Geburtenzahlen auf als deutsche Frauen“, erklärt Milewski.
Causa Sarrazin: Fatale Folgen für die Bundesrepublik?
Mit nur 32 Seiten ist das Werk eine knappe Abhandlung – doch die hat es in sich. Anhand der Problemfelder Ausländerkriminalität, Geburtenrate und Bildungsstatus zeigt die von LifeGen.de LTD veröffentlichte Analyse auf, dass Sarrazin in seinem Buch wichtige – und entscheidende – statistische Daten einfach ausblendete. Besonders pikant: Die “Causa Sarrazin” beschäftigt sich mit den potenziellen Folgen der Sarrazin’schen Thesen und geht der Frage nach, wer hinter dem Hype um Sarrazin stecken könnte. Knallhartes Fazit der kleinen Studie: Junge, gut ausgebildete Migranten sollten lieber das Land verlassen – Kanada und die USA bieten dem Werk zufolge einfach die besseren Bedingungen. Für Menschen mit Migrationshintergrund ist das Buch ein Muss, aber auch Sarrazin-Befürworter werden wichtige Zusatzinformationen in Sachen Sarrazin-Hype und drohenden Staatsbankrott erhalten.
Marita Vollborn (Hrsg.), Vlad Georgescu (Hrsg.)
Analyse: Die Causa Sarrazin
Fatale Folgen für die Bundesrepublik?
Books on Demand
ISBN 978-3-8391-4015-4, Paperback, 32 Seiten, EUR 4,95
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