Nürnberg, 25.05.2012 – Der 115. Deutsche Ärztetag
in Nürnberg hat die Krankenhausträger und die Träger ambulanter
Gesundheitseinrichtungen dazu aufgefordert, auf rein ökonomisch
orientierte Anreizmechanismen zu verzichten. Bonuszahlungen sollten
sich darum vor allem an medizinisch-qualitativen Kriterien
orientieren, um eine „Stückzahlen-Mentalität“ zu vermeiden, so der
Ärztetag. Im Vordergrund der ärztlichen Behandlung hätten immer die
Bedürfnisse des Patienten und die medizinische Notwendigkeit der
Maßnahmen zu stehen. Ökonomische Zielvereinbarungen seien darum nicht
mit der ethischen Verpflichtung eines Arztes zu vereinbaren.
Der Deutsche Ärztetag zeigte sich vor diesem Hintergrund besorgt
über die Zunahme von Chefarztverträgen mit variablen
Einkommensbestandteilen, die an das Erreichen wirtschaftlicher Ziele
gekoppelt sind. Derartige Vertragsmuster, wie das der Deutschen
Krankenhausgesellschaft, seien von daher abzulehnen.
Ärztetag fordert transparentes Honorar für Vertragsärzte
Zudem hat der Deutsche Ärztetag an die Politik appelliert, die
Sparmaßnahmen zu Lasten von Patienten und Ärzten zu beenden. „Der
Deckel auf der ambulanten Medizin muss verschwinden, wenn die
medizinische Versorgung der Bevölkerung auf dem heutigen
Qualitätsstand gehalten werden soll“, heißt es in einer Entschließung
des Ärztetages.
Die Delegierten forderten ein berechenbares und transparentes
Honorar für niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie die Einführung
eines festen Punktwertes auf Basis des 2004 betriebswirtschaftlich
kalkulierten Mindestpunktwertes von 5,11 Cent zuzüglich eines
Inflationsausgleichs. Zudem müssten die Budgets abgeschafft und
stattdessen weitgehend eine Einzelleistungsvergütung umgesetzt
werden.
Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
www.bundesaerztekammer.de
presse@baek.de
Weitere Informationen unter:
http://