Nürnberg, 25.05.2012 – Der 115. Deutsche Ärztetag
in Nürnberg hat gefordert, Arbeitsmedizin und betriebsärztliche
Versorgung zu einer zentralen Säule der Gesundheitsvorsorge in
Deutschland auszubauen. Die deutsche Volkswirtschaft verliert
jährlich rund 225 Milliarden Euro durch Erkrankungen von
Arbeitnehmern. Fast 80 Prozent der Ausfälle, die durch chronische
Erkrankungen entstehen, können durch betriebliche Prävention
verhindert werden. Dies zeige das betriebliche Gesundheitsvorsorge
dabei helfe, die erwerbstätigen Menschen gesund und arbeitsfähig zu
erhalten und damit Kosten zu senken, bekräftigte der Ärztetag.
Um die Prävention in der Arbeitswelt zu stärken, forderten die
Delegierten die Länder auf, die arbeitsmedizinischen Lehrstühle an
den Universitäten auszubauen. Gesetzliche Unfall-, Renten-, und
Krankenversicherungen sollten enger zusammenarbeiten. Notwendig sei
zudem ein regionales sektorenübergreifendes Konzept zur Vernetzung
von betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention durch den
Betriebsarzt. Der Ärztetag begrüßte die Ausrichtung des „Ausschusses
Arbeitsmedizin“ des Bundesarbeitsministeriums. Dort werde die
arbeitsmedizinische Vorsorge, auch unter Mitwirkung der
Bundesärztekammer, weiterentwickelt.
Betriebsärzte und Hausärzte sollten die gleichen
Leistungsvergütungen für Vorsorgemaßnahmen erhalten. Die Delegierten
betonten, Betriebsärzte hätten als ärztliche Berater von
Beschäftigten und Unternehmen eine Schlüsselstellung in allen Fragen
von Arbeit und Gesundheit. Sie erfüllten eine wichtige Lotsenfunktion
zwischen präventiver und kurativer Medizin.
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