Deutscher Mittelstand mit Optimismus ins Jahr 2018 (FOTO)

Deutscher Mittelstand zuversichtlich wie nie Im europäischen
Vergleich nur Mittelfeld Optimismusbremse Regulierung

Die Konjunkturerwartungen sind weltweit gestiegen und die
mittelständischen Unternehmen blicken so zuversichtlich in die
Zukunft wie selten zuvor.

Diese Einschätzungen teilt auch der deutsche Mittelstand, der sich
ebenfalls zunehmend optimistisch zeigt.

Allerdings ist diese Zuversicht in anderen europäischen Ländern
deutlich ausgeprägter als in Deutschland.

Das ist ein Ergebnis des aktuellen, quartalsmäßig erhobenen Grant
Thornton International Business Reports (IBR), einer Umfrage unter
Führungskräften von rund 2.500 mittelständischen Unternehmen in 36
Ländern.

Demnach sehen 72% der befragten deutschen Firmenmanager die
Entwicklung ihrer geschäftlichen Aktivitäten optimistisch; im Vorjahr
waren nur 59% der Führungskräfte dieser Auffassung.

Diese Einschätzung der deutschen Mittelständler begründet sich in
verschiedenen Parametern: 56 % der Befragten erwarten eine
Umsatzsteigerung in 2018.

Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es nur 38 %. Auch der
Optimismus der Manager hinsichtlich steigender
Rentabilitätserwartungen liegt mit 39 % weit über den 25 % aus dem
Vorjahr.

Einen Aufwärtstrend sehen deutsche Firmen ebenfalls im Export. So
erwarten jetzt 26 % eine positive Entwicklung ihrer
Auslandsaktivitäten. Im Vorjahr glaubten nur 22 % an eine Expansion
in diesem Sektor.

„Der deutsche Mittelstand glaubt zurecht an seine Stärken und
seine Leistungsfähigkeit“, so Joachim Riese, Vorstandsvorsitzender
von Warth & Klein Grant Thornton. „Bemerkenswert ist jedoch, dass der
Optimismus hinsichtlich eines guten Jahres 2018 in anderen
europäischen Volkswirtschaften deutlich ausgeprägter ist als in
Deutschland.“

Deutsche Unternehmen im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld

Obwohl deutsche Unternehmen insgesamt also sehr zuversichtlich
sind, liegen sie mit ihrem Optimismus im europäischen Vergleich
jedoch eher im Mittelfeld.

Den 1. Podestplatz belegt Finnland. Dort rechnen satte 96 % mit
einer guten Entwicklung ihrer geschäftlichen Aktivitäten. Platz 2
nehmen die Niederlande (92 %) ein, gefolgt von Irland (80 %). Bei den
Umsatzerwartungen führen die Niederlande mit 82 % und Irland mit 64 %
die Tabellenspitze an. Schweden (61 %) folgt hier auf Platz 3 dicht
auf.

Hinsichtlich der Rentabilitätserwartungen sind die
niederländischen Mittelständler ebenfalls besonders optimistisch und
liegen hier ebenfalls mit 74 % weit vorne.

Irland, und interessanterweise auch Griechenland, teilen sich
Platz 2 mit jeweils 56 %. Schweden liegt an dritter Stelle mit 51 %,
immer noch weit vor Deutschland, das mit 39 % Rang 7 einnimmt.

Fachkräftemangel, Regulierungen und Bürokratie als Wachstumbremsen

Betrachtet man die Themen, die laut den Umfrageergebnissen die
Wirtschaftlichkeit von deutschen Unternehmen beeinträchtigen oder sie
in ihrem Handeln einschränken, findet man eine Erklärung für die im
europäischen Vergleich eher durchschnittlichen Werte.

Obwohl deutsche Manager insgesamt optimistisch sind, nimmt die
Sorge um gut ausgebildetes Personal stetig zu.

52 % der befragten deutschen Mittelständler sehen einen Mangel an
qualifizierten Arbeitskräften als Wachstumsbremse, ein Jahr zuvor
waren es noch 42 %. Demgegenüber steht der von 34 % (20 % im Vorjahr)
der Befragten artikulierte Bedarf, neue Arbeitskräfte einzustellen –
also eine bemerkenswerte Lücke zwischen Nachfrage und Angebot.

Ein weiterer Faktor, durch den sich rund 40 % (36 % im Vorjahr)
der befragten Firmen in ihrem wirtschaftlichen Handeln eingeschränkt
sehen, sind Regulierungen und ein hohes Maß an Bürokratie. Mehr als
75 % der deutschen Unternehmen beklagen eine nicht vorhandene oder
nur geringe Wertschätzung ihrer unternehmerischen Leistungen durch
die Bundesregierung oder die politische Administration.

Ebenfalls bemerkenswert: 39 % der Befragten würden ihre Interessen
gerne stärker in der politischen Entscheidungsfindung berücksichtigt
wissen.

Politische Unsicherheiten im neuen Jahr

Ob sich die Erwartungen der deutschen Unternehmer 2018 in die
prognostizierte Richtung entwickeln werden, wird neben den
weltwirtschaftlichen Trends auch von der neuen Bundesregierung und
deren politischen Programm abhängen. Mit diesem einhergehen könnten
erneute Unsicherheiten und Unzufriedenheit.

Und so dämpft Joachim Riese, Vorstandsvorsitzender der Warth &
Klein Grant Thornton AG ein wenig den durch die Umfrage belegten
Optimismus der deutschen Wirtschaft: „Politische Unsicherheit ist
Gift für die Wirtschaft. Je nachdem wie die Regierungsbildung
personell wie inhaltlich voranschreitet, wird diese einen positiven
oder aber negativen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung
haben“, so Joachim Riese. „Zeigen wird sich dieser Einfluss dann im
Laufe des Jahres 2018.“

Über Warth & Klein Grant Thornton:

Warth & Klein Grant Thornton gehört zu den zehn größten deutschen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Rund 900 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter betreuen an zehn Standorten in Deutschland neben
börsennotierten Unternehmen den großen Mittelstand. Schwerpunkte der
Arbeit der Gesellschaft sind Wirtschaftsprüfung, Steuer- und
Rechtsberatung sowie Corporate Finance & Advisory Services. Die
Gesellschaft berät weltweit im Netzwerk von Grant Thornton mit rund
47.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehr als 700 Standorten
in über 130 Ländern.

Über den IBR:

Der „IBR-International Business Report“ von Warth & Klein Grant
Thornton befragt mittelständische Unternehmen aus allen Branchen und
Industriezweigen. Die Daten für die aktuelle Veröffentlichung
basieren auf Interviews mit 2.500 Vorstandsvorsitzenden,
Geschäftsführern oder anderen Führungskräften aus 36
Volkswirtschaften weltweit.

Pressekontakt:
Karl-Heinz Heuser
Telefon: + 49 221 397 503-50
Email: kh.heuser@heuser-kommunikation.de
für Warth & Klein Grant Thornton
www.wkgt.com

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