„Zum Wohle des Patienten müssen starke
Schmerzmedikamente, die der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung
unterliegen, von der Rabatt-Austauschpflicht befreit werden“, sagt
Dr. med. Cordelia Schott auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für
Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin. Die Präsidentin der
Interdisziplinären Gesellschaft für orthopädische und
unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie e. V. (IGOST)
betont, dass ein Großteil der Patienten, die an starken chronischen
Bewegungsschmerzen zum Beispiel aufgrund von Arthrose, Arthritis,
Osteoporose, Fibromyalgie oder Rheuma leiden, auf eine langfristige
und konstante Opioid-Therapie angewiesen ist. Eine medizinisch nicht
begründete Umstellung, die aus rein wirtschaftlichen Gründen erfolgt,
gefährde jedoch den aufwändig erreichten Behandlungserfolg, da
erfahrungsgemäß auch bei wirkstoff- und dosisgleichen Präparaten
erhebliche Unterschiede in der Wirkung auftreten. „So ein Rückschlag
in der Therapie ist nicht nur eine psychologische Belastung, sondern
kann sogar gefährlich für den Patienten sein“, sagt Schott. Im Falle
einer Unterdosierung leiden die Betroffenen erneut an vermehrten
Schmerzen, während eine Überdosierung mit starken Nebenwirkungen wie
Schwindel, Übelkeit bis hin zur Atemdepression einhergehen kann.
Ein Großteil der Patienten mit starken chronischen Schmerzen
aufgrund von Rückenleiden oder Rheuma ist zwischen 20 und 45 Jahre
alt. Sie trifft der gesundheitspolitisch erzwungene Opioid-Austausch
doppelt. Er bedeutet nicht nur einen immensen und erneuten Verlust an
Lebensqualität, sondern auch wiederholte Arbeitsausfälle bis hin zur
Erwerbsunfähigkeit. Damit rechnet sich der Opioid-Austausch auch für
das Gesundheitssystem nicht. „Ziel der IGOST ist die Förderung und
Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse der orthopädischen und
unfallchirurgischen Schmerztherapie und damit die qualitativ
bestmögliche Betreuung unserer Patienten. Damit dies weiterhin
optimal gewährleistet werden kann, müssen Betäubungsmittel aus der
Austauschpflicht herausgenommen werden“, fordert Schott.
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