Deutsche Wirtschaft steht 2010 vor einem Rekordwachstum

– Bruttoinlandsprodukt wächst im Gesamtjahr 2010 voraussichtlich
um 3,6 %
– Unternehmensinvestitionen wachsen in 2010 um fast 8%
– Aufwärtsdynamik lässt 2011 spürbar nach – krisenbedingter
BIP-Einbruch dennoch im Winter 2011/12 egalisiert

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal 2010 um
2,2 % gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Das ist der stärkste
Wachstumssprung innerhalb eines Quartals seit der Wiedervereinigung.
Auch im 3. Quartal 2010 ist mit einem etwas geringeren, im
langfristigen Vergleich jedoch erneut kräftigen Wachstum von etwa 1,2
% gegenüber dem 2. Quartal zu rechnen. Dieser enorme Schwung aus dem
Frühjahr und Sommer wird das Wirtschaftswachstum in Deutschland für
das gesamte Jahr 2010 auf 3,6 % treiben. Das Wirtschaftswachstum
knüpft damit an den bisherigen gesamtdeutschen Wachstumsrekord aus
dem Jahr 2006 an. Dies geht aus dem KfW-Invest¬barometer für den
August hervor.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe: „Die
Wachstumsdynamik beim Bruttoinlandsprodukt und den
Unternehmensinvestitionen im Frühjahr und Sommer 2010 ist
atemberaubend. Mit einem derartig eindrucksvollen Turnaround hat noch
vor einigen Monaten niemand gerechnet. Allerdings werden sich diese
Wachstumsraten so nicht stetig wiederholen. Wir haben aber nun die
Chance, die von der Krise aufgerissene Lücke bei unserer
Wirtschaftsleistung bis zum Winter 2011/12 vollständig zu schließen –
gut ein Jahr früher als zuvor gedacht.“

Parallel zum kräftigen Anstieg des BIP sind auch die
Unternehmensinvestitionen überraschend stark um 4,6 % gestiegen.
Durch den kräftigen Wachstumsimpuls bildet sich zudem die
Unterauslastung der Produktionskapazitäten viel schneller zurück als
bislang erwartet. Dies verbessert die Perspektiven für die
Unternehmensinvestitionen: 2010 dürften sie um 7,8 % gegenüber dem
Vorjahr zulegen, im Jahr 2011 voraussichtlich um 6,0 %.

Getrieben wurde das Wachstum des BIP durch die Nettoexporte und
die Binnennachfrage, wobei sich erstmals seit drei Quartalen auch der
private Konsum wieder belebt hat. Allerdings ist ab dem Jahreswechsel
und für das Jahr 2011 mit einer flacheren Wachstumskurve zu rechnen,
da sich die exportorientierte deutsche Wirtschaft kaum von den
globalen Konjunkturtrends wird abkoppeln können. Gleichwohl wird die
deutsche Wirtschaft im Jahr 2011 voraussichtlich um 2,3 % wachsen und
damit stärker als im langfristigen Durchschnitt.

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-Investbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie „Research“
abrufbar.

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