Deutsche Unternehmen robuster als französische / Wie lange noch? / Vergleichende Studie von Coface zu Insolvenzen

Die Insolvenzquote von Unternehmen in
Frankreich ist fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Deutsche
Unternehmen sind aufgrund ihrer Finanzstärke weniger anfällig.
Allerdings sind die Insolvenzkosten in Deutschland höher. Das sind
Ergebnisse einer vergleichenden Studie von Coface zu Insolvenzen in
Frankreich und Deutschland.

Die Analysten des internationale Kreditversicherers gingen der
Frage nach, wieso deutsche Unternehmen den jüngsten Krise besser
widerstanden haben als französische. Denn seit 2005 laufen die
Insolvenzkurven entgegengesetzt. Der Unterschied betrug 2011
annähernd 40 Prozent. In Deutschland meldeten knapp über 30.000
Unternehmen Insolvenz an, in Frankreich über 50.000. Einen Grund
machten die Coface-Experten in der Größe aus: Deutsche Unternehmen
sind im Durchschnitt größer als die im Nachbarland und damit weniger
insolvenzgefährdet.

Unternehmen in Deutschland sind zudem finanzkräftiger. Reduzierte
Kosten und die Strategie, auf Qualität und hochwertige Produkte zu
setzen, führten zu einer verbesserten Profitabilität. Für die
Finanzierung erwies sich der deutsche Bankensektor mit den Sparkassen
und Volksbanken als Vorteil. Diese konnten durch ihre eigene stabile
Finanzierung Lücken kompensieren, die durch die Probleme der Privat-
und Landesbanken entstanden waren.

In Deutschland verursachen Insolvenzen höhere Kosten als im
Nachbarland. 2011 beliefen sich die Gesamtkosten auf 20 Milliarden
Euro. In Frankreich waren es 14,3 Milliarden. Zudem sind die
durchschnittlichen Kosten je Insolvenz in Deutschland im Schnitt
mehrerer Jahre mit 700.000 Euro mehr als dreimal so hoch wie in
Frankreich mit 200.000 Euro. In Relation zur
Gesamtwirtschaftsleistung sind die Unterschiede allerdings nicht so
groß. In Deutschland machen die Insolvenzkosten 1,1 Prozent des BIP
aus, in Frankreich 0,8 Prozent.

Die Insolvenzen in Deutschland sind stark verbunden mit dem
Export. Jetzt, wo die Ausfuhren über den Sommer schwächer waren und
die Investitionen im zweiten Quartal zurückgingen, rechnet Coface
wieder mit steigenden Insolvenzen. Eine niedrigere Nachfrage
insbesondere aus den Emerging Markets würde das Risiko für deutsche
Unternehmen weiter erhöhen.

Über Coface

Die Coface Gruppe ist weltweit führend im
Kreditversicherungsgeschäft und bietet Unternehmen auf der ganzen
Welt Lösungen für das Forderungsmanagement im Inlands- und
Exportgeschäft. 2011 erreichte die Gruppe einen konsolidierten Umsatz
von 1,6 Mrd. Euro. 4.600 Mitarbeiter in 66 Ländern bieten weltweiten
lokalen Service. In jedem Quartal veröffentlicht Coface ihre
Einschätzung der Länderrisiken für 157 Länder. Basis sind die
spezifischen Kenntnisse des Zahlungsverhaltens von Unternehmen und
die Kompetenz von 350 Kreditprüfern.In Frankreich wickelt Coface die
staatliche Kreditversicherung für den französischen Staat ab.Coface
ist eine Tochtergesellschaft von Natixis, deren Aktienkapital (Tier
1) per Dezember 2011 10,2 Prozent betrug.

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Erich Hieronimus / 06131 – 323-541 / erich.hieronimus@coface.de

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