Das niederländische Institut für ökonomische Politikanalysen (CPB) hat sich gerade im Auftrag der Regierung den Effekten ausländischer Studierender in NL gewidmet. Denn es war bei den Nachbarn zu Jahresbeginn eine Diskussion um die Kosten der Studenten aus Deutschland entbrannt. Sie schlagen im Staatshaushalt mit jährlich 90 Millionen Euro zu Buche.
Deutlich wurde in dieser Studie, dass die Niederlande in ökonomischer Hinsicht von ausländischen Studierenden wie denjenigen aus Deutschland stark profitieren dürften. Sie bildeten schon in 2008/09 mit ca. 43 % die mit Abstand größte Gruppe ausländischer Studierender.
Im Focus der Studie standen aber die positiven Folgeeffekte dieser Zukunftsinvestition. Nicht jeder, der als Ausländer in NL studiert, verlässt das Studienland unmittelbar nach dem Studium. Der niederländische Arbeitsmarkt bietet auch den ausländischen Studierenden attraktive berufliche Perspektiven.
So schätzt das CPB ein, dass rund 19 Prozent der deutschen Studierenden in NL nach dem Studium bleiben und der positive Effekt für die Niederlande jährlich 740 Millionen Euro beträgt.
Hierbei handelt es sich um eine eher konservative Schätzung, die auf verschiedenen Quellen beruht. Aber selbst wenn 97,5 % der ausländischen Studierenden nach dem Studium die Niederlande verlassen, sieht das Niederländische Institut für ökonomische Politikanalysen noch wirtschaftlich positive Effekte.
„Für jede hochmoderne Volkswirtschaft ist es sinnvoll, Studenten zu werben und sie zum Bleiben zu bewegen. Gute Fachkräfte sind das wichtigste aber auch ein rares Gut für die Staaten in Mitteleuropa. Die vom ehemaligen Bildungsminister Joe Ritzen, dem späteren Vizepräsidenten der Weltbank, begründete Strategie der Finanzierung der Hochschulen und der Studenten ist vorbildhaft für Deutschland“, so Dr. Peter Stegelmann, Geschäftsführer der Bildungsberatung EDU-CON Strategic Education Consulting GmbH, die die Website www.studieren-in-holland.de betreibt.
Die Diskussion um zu viele deutsche Studenten war damit inhaltlich tot. Die Aktivitäten, um die deutschen Studenten in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sollen nun in NL verstärkt werden. Weitere positive volkswirtschaftliche Auswirkungen wie die Verbesserung von Handelsbeziehungen oder die der akademischen Ausbildung konnten in der Studie keinen nominellen Niederschlag finden, dürften aber in der Summe ebenfalls einen positiven Ausschlag für die niederländische Wirtschaft zeigen.
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