Deutsche Heizungsindustrie: Schwacher Markt für erneuerbare Energien in Gebäuden torpediert Klimaschutz

„Noch 2008 lag der Markt für Technologien zur Nutzung
von erneuerbaren Energien auf der Zielgeraden. Umso mehr bestürzt der
Einbruch bei Solarthermie, Wärmepumpen und fester Biomasse in 2010″,
betonte Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbands
Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik, BDH, anlässlich der
Mitgliederversammlung des industriellen Spitzenverbandes in Hamburg.
Um etwa die Hälfte ging der Absatz der Solarthermie gegenüber dem
guten Jahr 2008 zurück. Auch die Nachfrage nach Kesseln für Biomasse
und nach Wärmepumpen schwächelt.

Bereits seit dem vierten Quartal 2009 ging die Nachfrage nach
Heizungssystemen, die Effizienz und erneuerbare Energien einbinden,
kontinuierlich zurück. 2010 schrumpfte der Markt erneut und liegt
jetzt zirka 30 Prozent unter dem des Vorjahres. Für diese Entwicklung
macht der BDH im Wesentlichen den – durch Ãœberförderung verursachten
– Photovoltaik-Boom in 2009 und 2010 und niedrigere Energiepreise im
Vergleich zu 2008 verantwortlich. BDH-Präsident Jesse stellt fest:
„Damit rücken die ambitionierten Klima- und Ressourcenschutzziele des
Energiekonzeptes der Bundesregierung in weite Ferne.“

Der Verband fordert eine deutliche Aufstockung der Förderprogramme
für die energetische Modernisierung des veralteten Gebäudebestands
und kritisiert die Kürzungen der Mittel der Kreditanstalt für
Wiederaufbau, KfW, sowie des Marktanreizprogramms für erneuerbare
Energien. „Die zu begrüßenden Absichtserklärungen des
Energiekonzeptes müssen nunmehr in reale Politik umgesetzt werden“,
erklärt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. „Es gilt jetzt,
die Mittel so aufzustocken, dass die im Energiekonzept geforderte
Verdopplung des Modernisierungstempos von ein auf zwei Prozent
tatsächlich erreicht werden kann. Darüber hinaus muss die Förderung
gegenüber den Vorjahren verstetigt werden, um Investoren, der
Industrie und den Verarbeitern Investitionssicherheit zu
verschaffen.“

Anlässlich der Mitgliederversammlung wurde Markus Niedermayer,
geschäftsführender Gesellschafter der MHG Heiztechnik, als Nachfolger
von Bernd Wattenberg, Siemens, in den Vorstand des BDH gewählt.

BDH: Verband für Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Die im Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und
Umwelttechnik e.V. (BDH) organisierten Unternehmen produzieren
Heizungssysteme wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel, Wärmepumpen,
Solaranlagen, Lüftungs-technik, Steuer- und Regelungstechnik,
Klimaanlagen, Heizkörper und Flächenheizsysteme, Brenner, Speicher,
Heizungspumpen, Lagerbehälter, Abgasanlagen und weitere
Zubehörkomponenten. Die Mitgliedsunternehmen des BDH erwirtschafteten
im Jahr 2009 weltweit einen Umsatz von 11,6 Mrd. Euro und
beschäftigten rund 60.000 Mitarbeiter. Auf den internationalen
Märkten nehmen die BDH-Mitgliedsunternehmen eine Spitzenposition ein
und sind technologisch führend.

Pressekontakt:
Barbara Heider
Bundesindustrieverband Deutschland
Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V.
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