Der Zentralrat der afghanischen Hindus und Sikhs
e.V. weist die deutsche Öffentlichkeit und Politik seit längerer Zeit
darauf hin, dass der Schutz von religiösen Minderheiten, insbesondere
der afghanischen Hindus und Sikhs, im Rahmen des
Wiederaufbauprozesses offenbar in Vergessenheit geraten ist. Wie
allgemein bekannt ist, gehört der größte Teil der afghanischen
Bevölkerung dem Islam an. Eine kleine Minderheit bekennt sich zum
hinduistischen Glauben. Allerdings wird diese Minderheit schon seit
5000 Jahren, die in den Regionen des heutigen Afghanistans lebt,
gesellschaftlich diskriminiert, gefoltert, missachtet, geraubt,
verfolgt, ermordet und sogar vernichtet.
Alle Hindus und Sikhs werden in Afghanistan von der Bevölkerung,
den Extremisten sowie der Regierung nicht anerkannt. Die Regierung
ist nicht mal in der Lage, der Mehrheit der Bevölkerung (Muslime)
ausreichend Schutz anzubieten. Alle, die nicht zum Islam angehören,
sind für die Regierung und Bevölkerung Ungläubige. Vor allem in der
Religionsausübung werden die Hindus und Sikhs massiv behindert. Die
Regierung, sowie die islamische Bevölkerung erlaubt den Hindus und
Sikhs nicht mal ihre Leichen nach religiösen Ritualen zu verbrennen.
Aus dem Grund können die afghanischen Hindus und Sikhs kein
friedliches Leben in Afghanistan führen.
Erst vor kurzem ist ein junger Sikh in Jalalabad, im Osten
Afghanistans, auf brutale Art und Weise ums Leben gekommen. Es waren
unbekannte Personen, die als Sicherheitskräfte uniformiert waren, die
in das Haus des jungen Mannes eingedrungen sind und ihn mitgenommen
haben. Auf einer brutalen Weise haben die Unbekannten den ca.
30-jährigen Mann erschossen und die Leiche am folgenden Tag vor dem
Sikh-Tempel geworfen.
Daraufhin wurde die Leiche von den Mitgliedern der Sikh-Gemeinde
zur Polizeiwache gebracht, die eigentlich für Recht und Gerechtigkeit
zuständig ist. Anstatt Mitgefühl zu zeigen, wurden diese allerdings
beleidigt und weggeschickt. Somit wird deutlich, dass die Regierung
keinen Schutz den dort lebenden Hindus und Sikhs gewährt bzw.
gewähren möchte. Die Lage für die Hindus und Sikhs in Afghanistan ist
somit prekär und sehr besorgniserregend. Wir als Zentralrat der
afghanischen Hindus und Sikhs in Deutschland e.V. wollen unser
Anliegen äußern und bitten die deutsche Regierung, dass das
abgeschlossene Abkommen mit der afghanischen Regierung hinsichtlich
der Minderheit besonders beachtet wird. Eine Abschiebung für einen
Hindu oder Sikh ist wie eine Einladung zum Hinrichten.
Mit der Abschiebung nimmt die europäische Union und auch die ganze
Welt die Gefahr auf sich, dass weiterhin Hindus und Sikhs in
Afghanistan gefoltert bzw. ermordet werden.
Der Zentralrat der afghanischen Hindus und Sikhs e. V. fordert
daher die Abschiebung, besonders für die Minderheit der afghanischen
Hindus und Sikhs, nach Afghanistan auszusetzen.
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