Der Trockenheit trotzen

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt äthiopische Bauern und Hirten
dabei, trotz Dürreperioden Nahrung und Einkommen zu sichern.

Die derzeit in Äthiopien herrschende Trockenperiode wird von der
internationalen Gemeinschaft als schlimmste Dürre seit Jahrzehnten
bezeichnet. Hervorgerufen wird sie durch das Klimaphänomen El Niño,
das etwa alle sieben Jahre auftritt. Durch eine Veränderung der
Meeresströmungen im Pazifik rund um den Äquator beeinflusst es das
Klima in vielen Teilen der Erde. Die Folgen sind extreme
Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen. In Äthiopien ist
die Regenzeit schwächer ausgefallen als sonst. Rund 17 Prozent der
äthiopischen Bevölkerung sind in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe
angewiesen, mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr. Im Auftrag
des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Bevölkerung in mehreren
Regionen Äthiopiens dabei, Dürreperioden besser zu überstehen.

In sechs von neun Bundesstaaten fördert die GIZ zusammen mit der
äthiopischen Regierung die nachhaltige Landbewirtschaftung im
Hochland Äthiopiens. Sie bildet Trainer aus, die die Bauern anleiten,
großflächig Terrassen anzulegen und die Vegetation der Steilhänge vor
Überweidung zu schützen. Das Regenwasser kann nun langsam in die
trockenen Böden einsickern, es würde sonst sofort abfließen. Nun
sprudeln Quellen wieder, die seit Jahrzehnten versiegt waren.
Zusätzlich werden Rückhaltebecken aus Lehm für Regenwasser an den
Hängen gebaut, die die Wasserverfügbarkeit im Jahresverlauf erhöhen.

Die Bauern werden auch darin geschult, über kilometerlange Kanäle
aus Lehm und Steinen das Wasser auf ihre Felder zu leiten und
wassersparende Techniken für die Bewässerung anzuwenden. Bei der
sogenannten Tröpfchenbewässerung gelangt Wasser aus Schläuchen
langsam in die Erde, was Wasserverluste durch Verdunstung verringert.
So können die Bauern bessere Ernten erzielen: Ihre Erträge erhöhten
sich im Verlauf der letzten fünf Jahre um bis zu 85 Prozent. Die
Kleinbauern können so nicht nur ihre Familien besser versorgen,
sondern auch überschüssige Produkte verkaufen und die Ernährung
anderer Menschen sichern. Das von der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit unterstützte Projekt hat bisher rund eine
Million Menschen erreicht.

Auch in der Tieflandregion Afar im Osten Äthiopiens berät die GIZ
die Bevölkerung dabei, Maßnahmen gegen die Trockenheit zu ergreifen.
Traditionell ziehen die halbnomadisch lebenden Afar mit ihren Tieren
dorthin, wo genügend Futter und Wasser für die Tiere vorhanden ist.
Flussschwellen verlangsamen den Wasserfluss der sporadisch
auftretenden Fluten. Dadurch sickert erheblich mehr Wasser in den
Boden ein, und der Grundwasserspiegel steigt. Außerdem lagert sich
fruchtbarer Boden aus dem Hochland ab. Beides zusammen führt zu
verbesserten Anbaubedingungen. Menschen und Tiere haben wieder Zugang
zu Wasser. Durch den Anstieg des Grundwassers wurde die
Trinkwasserversorgung von 30.000 Menschen in einem Distrikt
gesichert.

Der Projektleiter zur nachhaltigen Landbewirtschaftung im Hochland
Äthiopiens, Johannes Schoeneberger und die Leiterin des Projekts zur
Dürrebekämpfung in der Afar-Region, Elisabeth van den Akker, stehen
für Interviews zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
GIZ Pressestelle, T: 06196/79-4466, E: presse@giz.de

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die
Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige
Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt
dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven
entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

Pressekontakt:

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