COMPUTERWOCHE: Deutscher Mittelstand von Hacker-Attacken besonders bedroht

Angriffe werden immer professioneller / Bestehende
IT-Sicherheits-Maßnahmen oft veraltet / Hacker-Attacken gegen
deutsche Unternehmen verursachen Milliarden-Schäden / IT-Sicherheit
in deutschen Firmen oft kaum berücksichtigt / „Deutsche Unternehmen
merken nicht, wenn sie angegriffen werden“ / Statt ganzer IT-Netze
müssen einzelne Daten geschützt werden / Bessere Zusammenarbeit
zwischen Staat und Wirtschaft nötig

Kriminelle Attacken auf IT-Systeme von Unternehmen, Behörden oder
wichtigen Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur nehmen stetig
zu und werden immer professioneller. Statt breit gestreuter Angriffe
handelt es sich dabei immer öfter um gezielte Attacken auf ganz
bestimmte IT-Netze. Nicht selten bleiben diese Aktivitäten lange Zeit
unentdeckt bzw. sind für die Attackierten kaum nachvollziehbar.
Konventionelle Sicherheitsvorkehrungen wie Firewalls, Viren-Scanner,
regelmäßige Patches und Backups bieten gegen diese Bedrohung meist
keinen Schutz mehr. Experten gehen davon aus, dass gezielte
Hacker-Angriffe auf deutsche Unternehmen bereits jährliche Schäden in
Milliarden-Höhe verursachen. Wie die IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE
(www.computerwoche.de) nun in ihrer aktuellen Ausgabe (13/2012)
berichtet, sind vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in
Deutschland künftig vom Daten-Diebstahl bedroht. Zum einen liegt das
an fehlendem Know-how und relativ geringen Budgets, die dort für
IT-Sicherheit zur Verfügung stehen. Zum anderen wird das Thema an
sich in vielen deutschen Unternehmen – ungeachtet von deren Größe –
nach wie vor nur unangemessen berücksichtigt.

Nach Einschätzung von Gerald Hahn, CEO des Cloud-Service-Anbieters
Softshell AG, sind bereits die Computer aller Vorstände der
DAX-30-Unternehmen in Deutschland infiziert. Allerdings seien künftig
gerade Mittelständler, denen Hahn in Sachen IT-Sicherheit zum Teil
Ignoranz und Rückständigkeit vorwirft, von der wachsenden Bedrohung
durch Daten-Diebstahl besonders betroffen: „Die amerikanischen
Unternehmen merken es, wenn sie angegriffen werden – die deutschen
nicht“, kritisiert er gegenüber COMPUTERWOCHE. Andreas Stein,
Managing Director bei Dell Services, ergänzt, dass professionell
geplanten und geführten Attacken teils noch „mit Verfahren aus der
Anfangszeit des Web begegnet“ werde. Auch der Bochumer
Software-Hersteller G Data betont: „Entscheidend ist nicht die
Organisationsgröße, sondern der Wert der gestohlenen Daten auf dem
Schwarzmarkt.“ Den Schaden, der deutschen Unternehmen durch
Cyber-Kriminalität entsteht, beziffert der IT-Sicherheitsanbieter
Symantec auf mehr als 24 Milliarden Euro pro Jahr.

Um Sicherheitsbedrohungen künftig angemessen begegnen zu können,
fordern Experten gegenüber COMPUTERWOCHE daher die Abkehr vom
bisherigen System- und Geräte-Ansatz. „Das Schützen ganzer Netze ist
nicht zukunftstauglich“, meint Thorsten Krüger, Director Regional
Sales der SafeNet GmbH. Vor dem Hintergrund verschiedenster
IT-Infrastrukturen wie Server, mobile Endgeräte oder Cloud-Dienste
müsse stattdessen der Schutz einzelner Informationen in den
Mittelpunkt rücken, etwa durch spezielle Daten-Verschlüsselungen.
Auch Symantec-Vice-President Andreas Zeitler betont, dass nur so eine
wirkungsvolle Abwehr professioneller Hacker-Angriffe überhaupt noch
möglich sei. Darüber hinaus müssten Unternehmen künftig deutlich mehr
in die Analyse bekannter Bedrohungen investieren, um neuen besser
vorbeugen zu können. Dafür braucht es zudem auch eine verbesserte
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und staatlichen Stellen, die
selbst immer stärker von politisch motivierten Hacker-Attacken
betroffen sind. Allerdings findet dieser Erfahrungsaustausch
insbesondere im deutschen Mittelstand bislang kaum statt, bedauert
Alfred Zapp, Mitglied der Geschäftsleitung des
IT-Beratungsunternehmens CSC, gegenüber COMPUTERWOCHE.

Der komplette Bericht ist im Internet auf
www.computerwoche.de/2500941/ abrufbar.

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Simon Hülsbömer,
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