Unternehmen sind in zunehmendem Maße
Risiken ausgesetzt, die sich aus Regelverstößen ihrer Mitarbeiter und
Geschäftspartner ergeben. Die Balsam-Milliardenpleite, der Skandal um
den Immobilienlöwen Jürgen Schneider, die Insolvenz des
Holzmann-Konzerns oder der Flow Tex-Betrug sind Negativbeispiele aus
den neunziger Jahren. In der Folge haben regelmäßig wiederkehrende
Compliance-Vorfälle in deutschen Konzernen dazu geführt, dass durch
eine Regierungskommission unter Beteiligung der Wirtschaft der
Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) erarbeitet wurde. Aktuelle
Anti-Korruptions-Gesetzgebungsakte wie zum Beispiel der UK Bribery
Act zeigen, wie sehr sich die Anforderungen an Unternehmer in Sachen
Compliance verschärfen. So kann etwa ein deutsches Unternehmen, das
in Großbritannien Geschäfte betreibt, nach dem UK Bribery Act haften,
wenn einer seiner Mitarbeiter in irgendeinem Land auf der Welt
Bestechungsgelder bezahlt. Enthaftung ist nur durch ein geeignetes
Compliance-Programm zur Korruptionsvermeidung möglich, das den
Mindestanforderungen des britischen Gesetzgebers genügt. „Um künftig
derlei Risiken zu mindern und die umfassende Befolgung von Regeln,
also Compliance, sicherzustellen, ist es notwendig, ein
Compliance-Managementsystem zu betreiben“, sagt Torsten Klanitz,
Produktmanager bei der DGQ Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft
für Qualität.
Als Compliance-Management bezeichnet Klanitz sämtliche Maßnahmen,
die der Einhaltung von Abläufen, Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und
Richtlinien dienen und die Übereinstimmung zwischen den
Wertvorstellungen von Gesellschaft und Unternehmen überwachen sollen.
Eine Ursache für die Zunahme an Fehlverhalten sieht der
DGQ-Produktmanager in den „stark zersplitterten
Managementstrukturen“, die aus der fortschreitenden Globalisierung
resultieren. Weniger direkte Führung und die größere
Selbstständigkeit weit entfernter Unternehmensteile spielten
ebenfalls eine Rolle. Präventive Maßnahmen eines
Compliance-Managementsystems könnten Schäden durch Fehlverhalten
entscheidend verhindern oder aufklären.
Vor diesem Hintergrund hat die DGQ Weiterbildung das fünftägige
Training „Compliance-Management in der Praxis“ entwickelt. Ausgehend
von einem Überblick über Compliance-Risiken in der Wirtschaft,
behandelt es die Entwicklung und Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen
gegen Compliance-Verstöße. Anhand echter Fälle, interaktiver
Planspiele und Anleitungen zum Aufbau eines
Compliance-Managementsystems soll es die Teilnehmer darauf
vorbereiten, wie sie ihr Unternehmen ohne überbordende Bürokratie vor
Compliance-Risiken schützen können. Dass es effektiver und
preisgünstiger ist, materiellen und ethischen Schäden durch ein
Compliance-Programm vorzubeugen, als den Schaden am
Unternehmensvermögen und der Reputation zu tragen, haben inzwischen
viele Unternehmen zwar erkannt. Dennoch vernachlässigen sie häufig
noch Weiterbildung als „essentiellen Aspekt der Vorbeugung“. Gerade
im Compliance-Management ist es Klanitz zufolge besonders wichtig,
die Mitarbeiter regelmäßig zu schulen und dies zu dokumentieren, um
dadurch im Streitfall eine Entlastung des Unternehmens zu
ermöglichen. „Einerseits trägt dies dazu bei, dass sich Mitarbeiter
für das Thema interessieren. Andererseits lernen sie hier den
rechtlichen Rahmen, die Gesetzeslage, die externen und internen
Regeln für das Unternehmen kennen“, so der DGQ-Produktmanager.
Compliance muss aber nicht nur Herz und Hirn aller Mitarbeiter eines
Unternehmens erreichen, sondern die gesamte Wertschöpfungskette im
In- wie im Ausland abdecken.
Das DGQ-Compliance-Management-Training umfasst unter anderem
wesentliche Risikobereiche und Rechtsgrundlagen, Schutzmechanismen
und interne Ermittlungen, Analyse von Korruptions- und Kartellrisiken
sowie organisatorische Schutzmaßnahmen und Sanktionen. Es findet vom
3. bis 7. Dezember 2012 in Frankfurt am Main statt. Weitere
Informationen bei der DGQ gibt Torsten Klanitz, T. 069-95424189,
E-Mail: tk@dgq.de. Unter http://www.dgq.de/z/cmp finden Interessenten
ausführliche Inhalte zum Training.
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DGQ Service GmbH
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