Die Ãœbernahme der DSD GmbH durch Remondis wird zu
weiteren Wettbewerbseinschränkungen in der Recycling- und
Entsorgungsbranche führen.
„Wir warnen eindringlich vor dieser Hochzeit der Giganten und
gehen davon aus, dass das Bundeskartellamt das Verfahren an sich
ziehen wird und fordern die Kartellbehörden auf, ganz genau
hinzuschauen und diese Ãœbernahme nicht durchzuwinken“, erklärt dazu
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband
Sekundärrohstoffe und Entsorgung.
Remondis, mit einem Jahresumsatz von ca. 7,3 Milliarden Euro, ist
der mit großem Abstand führende Entsorgungskonzern in Deutschland.
Andererseits ist die DSD GmbH mit ihrem Marktanteil von rund 35 % an
der Verpackungsentsorgung aus privaten Haushalten das mit Abstand
größte duale System. Viele mittelständische Entsorger haben sich in
der Vergangenheit an Ausschreibungen des Dualen Systems Deutschlands
im Sammel-, aber auch Sortierbereich beteiligt. Jetzt wird der
Hauptkonkurrent und Branchenriese Remondis mit der DSD-Ãœbernahme
gleichzeitig auch Auftraggeber. Rehbock: „Das kann nur zu einer
weiteren Marktkonzentration führen. Die Zeche wird früher oder später
der Verbraucher zahlen.“
Flächendeckende Rückführungssysteme tragen von sich aus im Kern
das Konzept dualer Systeme und damit eine zwingende Tendenz zur
Oligopol- oder gar zur Monopolbildung. Dem muss nach Meinung des bvse
durch dezentrale Vergabestrukturen entgegengewirkt werden, wenn man
eine regional verankerte und mittelständisch geprägte
Wirtschaftsstruktur erhalten will.
Der bvse fordert daher, dass die Ausschreibungen für Sammlung und
Sortierung von Verpackungsabfällen aus privaten Haushalten nicht mehr
von den dualen Systemen, sondern von neutraler Seite, etwa von der
neugegründeten Zentralen Stelle, vorgenommen werden. „Die Politik
darf diese Entwicklung nicht einfach laufen lassen, sonst blutet der
Mittelstand aus“, befürchtet bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.
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Jörg Lacher
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