Bundesregierung muss Erneuerbare im Wärmebereich stärker voranbringen

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert
von der Bundesregierung deutlich größere Anstrengungen beim Ausbau
Erneuerbarer Energien – vor allem im Wärmebereich.

„Der von der Bundesregierung beschlossene Nationale Aktionsplan
für Erneuerbare Energien reicht mit einem Anteil von lediglich 15,5
Prozent Erneuerbarer Energien im Wärmebereich bis zum Jahr 2020
hinten und vorne nicht aus“, kritisiert Martin Bentele, Sprecher der
AG Wärme im BEE, die heutige Kabinettsentscheidung. Für den
Wärmesektor, der am Endenergieverbrauch in Deutschland mehr als die
Hälfte ausmacht, muss die dringend notwendige Umstellung schneller
erfolgen, so Bentele. „Anderenfalls wird es schwierig, die deutschen
Klimaschutzziele zu erreichen.“

Der BEE hält einen Anteil von 25 Prozent Erneuerbarer Energien am
Wärmemarkt bis zum Jahr 2020 für realistisch. „Es müssen aber die
Rahmenbedingungen stimmen“, sagt Bentele. Nach Ansicht des BEE
gehört dazu die Erneuerbare-Wärme-Prämie, die spätestens ab 2012 auf
das Marktanreizprogramm (MAP) folgen sollte und unabhängig vom
Bundeshaushalt ist. Damit würden die notwendigen Investitionsanreize
für den Einbau regenerativer Heizungsanalgen dauerhaft gegeben.

„Im Kern sieht die von uns vorgeschlagene Prämie vor, dass der
Wärmesektor seinen Umbau künftig selbst finanziert“, erläutert
BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann das Instrument. Nicht die
Steuerzahler oder vom Emissionshandel erfasste Unternehmen würden
künftig dafür herangezogen, sondern die Importeure fossiler
Brennstoffe. „Diese zahlen pro verkaufter Einheit Öl und Gas eine
Prämie, die auf der anderen Seite den Betreibern regenerativer
Heizungen zugute kommt. Letztere erhalten damit einen Ausgleich für
den von ihnen erwirtschafteten Umweltnutzen“, so Klusmann weiter.

Die Erneuerbare-Wärme-Prämie führe zu einer gerechteren
Kostenanlastung auf dem Wärmemarkt und schaffe damit fairere
Wettbewerbsbedingungen. „Bisher bilden die Öl- und Gaspreise die
großen Umwelt- und Gesundheitsbelastungen und -gefahren bei der
Gewinnung fossiler Brennstoffe nicht annähernd ab. Welche
erschreckenden Dimensionen diese annehmen können, sehen wir gerade im
Golf von Mexiko, wo sich die schlimmste Ölkatastrophe in der
Geschichte abspielt“, sagt Klusmann.

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