Der Chef des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND), Hubert Weiger, unterstützt den bayerischen Umweltminister Markus Söder (CSU). Dem „Tagesspiegel“ (Sonntagausgabe) sagte er: „Wir halten den Neuorientierungsprozess in der CSU für eine gute Sache. Es ist nicht oft der Fall, dass es in der Politik zu einer derartigen Kehrtwende kommt.“ Söder hatte am Rande der CSU-Klausurtagung am Freitag für einen Atomausstieg bis 2022 plädiert. Der BUND bleibt indes weiterhin bei seiner Forderung nach einem Sofort-Ausstieg. „Aus technischen Gründen können nicht alle Atomkraftwerke gleichzeitig abgeschaltet werden“, sagte Weiger. „Aber bis 2012, zumindest in der laufenden Legislaturperiode, wäre das zu schaffen.“ Weiger verwies darauf, dass aktuell nur noch vier Atomkraftwerke am Netz sind. „Der Maßstab darf nicht sein, was realpolitisch an Kompromissen zu erreichen ist, oder was nicht zu Entschädigungsforderungen der Betreiber führt.“ Mit Blick auf den Bericht der Ethikkommission in der kommenden Woche sagte Weiger: „Wenn die Atomenergie-Nutzung reale und unkalkulierbare Risiken in sich birgt, halten wir es nicht für verantwortbar, zunächst nur die besonders störanfälligen und die alten Anlagen vom Netz zu nehmen und neuere noch bis 2017 oder 2022 laufen zu lassen.“ Der BUND-Chef bedauerte, „dass es einer Katastrophe wie in Fukushima bedurfte, damit auf die angeblichen „Kassandras“ gehört wird.“
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