Daisaku Ikeda, Präsident der
buddhistischen Religionsgemeinschaft Soka Gakkai International (SGI),
hat am 6. Juni einen Vorschlag veröffentlicht, in dem er beschreibt,
wie wichtig die Eigenverantwortung von Individuen und Gemeinschaften
ist, wenn eine nachhaltige globale Gesellschaft geschaffen werden
soll. Sein Schreiben enthält Gedanken, die in Zusammenhang mit der
Eröffnung der UN-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung, Rio+20, am
20. Juni in Rio de Janeiro, Brasilien, stehen.
Ikeda erklärt: ?Es ist inakzeptabel, Nachhaltigkeit als etwas zu
betrachten, das lediglich durch eine Anpassung von Richtlinien
erreicht werden kann, um so einen besseren Ausgleich zwischen
wirtschaftlichen und ökologischen Vorgaben zu schaffen.
Nachhaltigkeit muss vielmehr als eine Herausforderung und als ein
Vorhaben verstanden werden, das den Einsatz jedes Einzelnen
erfordert, … so dass eine Gesellschaft entstehen kann, die den
höchsten Ansprüchen der Würde des Lebens gerecht wird.“
Der Vorschlag mit dem Titel ?For a Sustainable Global Society:
Learning for Empowerment and Leadership“ (?Auf dem Weg zu einer
nachhaltigen Gesellschaft: Eigenverantwortung und Vorbildfunktion
lernen“) stellt die Bildung als Schlüsselfaktor in den Vordergrund.
Ikeda hat sich sehr für die UN-Weltdekade Bildung für nachhaltige
Entwicklung (BNE) eingesetzt, die 2014 zu Ende geht, und fordert
jetzt einen Nachfolge-Rahmen in Form eines Bildungsprogramms für eine
nachhaltige globale Gesellschaft ab 2015, der sich auf die Faktoren
konzentrieren soll, die einen positiven Wandel herbeiführen. Ein
solches Programm soll die Eigenverantwortung und darüber hinaus auch
die Vorbildfunktion fördern, damit ein wirklicher Wandel erreicht
werden kann.
Ikeda schlägt umfangreiche institutionelle Reformen der UN-Agenturen
vor, die für Entwicklung und Umweltschutz verantwortlich sind. Er rät
weiterhin zu einer Zusammenführung des Entwicklungsprogramms der
Vereinten Nationen (UNDP) und des Umweltprogramms der Vereinten
Nationen (UNEP) und der damit zusammenhängenden Agenturen, um daraus
eine gemeinsame ?Weltweite Organisation für nachhaltige Entwicklung“
zu machen.
Er setzt sich für mehr Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ein
und regt die Gründung eines ?Komitees der künftigen Generationen“ als
ein Forum an, in dem Jugendrepräsentanten beratend an den
Jahresplänen und Strategien der neuen Organisation mitwirken können.
Ikeda weist auch auf die Notwendigkeit einer Reihe von Zielen für
nachhaltige Entwicklung hin, wobei es hauptsächlich um die lokale
Gemeinschaft als Ort für lebenslanges Lernen und Handeln geht.
Als Beispiele proaktiven Handelns nennt er das Pflanzen von Bäumen,
Katastrophenschutz, die Stärkung der lokalen Produktion und des
lokalen Verbrauchs, die Sensibilisierung für Recycling und die
Förderung erneuerbarer Energien.
Ikeda zeichnet ein Bild der Hoffnung für die Rolle des Menschen auf
der Erde. Er erklärt: ?Physische Ressourcen mögen zwar endlich sein,
das menschliche Potenzial aber ist unendlich, ebenso wie unsere
Kapazität, Werte zu schaffen. Die wahre Bedeutung der Nachhaltigkeit
besteht in einem dynamischen Konzept, in dem sich das Streben und der
Wettbewerb auf das Schaffen positiver Werte konzentrieren, das dann
mit der Welt und für die Zukunft geteilt werden kann.“
Den Vorschlag finden Sie auf:
www.sgi.org/sgi-president/proposals/environment-2012.html
[http://www.sgi.org/sgi-president/proposals/environment-2012.html].
Im Rahmen der Rio+20-Konferenz wird vom 16. Juni bis zum 15. Juli im
Planetarium von Rio de Janeiro die Ausstellung ?Seeds of Hope:
Visions of sustainability, steps toward change“, die gemeinsam von
der SGI, der Earth Charter International und der Stadt Rio de Janeiro
organisiert wurde, auf Englisch und auf Portugiesisch gezeigt.
Ein 10-minütiger Film, ?Nurturing Seeds of Hope in the Amazon“, der
die umweltpolitische Bildungsarbeit des Amazon Ecological
Conservation Center, das 1992 von Ikeda gegründet wurde, vorstellt,
wird am 15. Juni erstmals in dem Planetarium gezeigt werden. Besuchen
Sie: www.sgi.org/resource-center/video-and-audio/educational-tools/nu
rturing-seeds-of-hope.html [http://www.sgi.org/resource-center/video-
and-audio/educational-tools/nurturing-seeds-of-hope.html]
Anlässlich der Rio+20-Konferenz wird am 20. Juni ab 19:00 Uhr in Raum
T-10 im Riocentro eine Diskussionsrunde zum Thema ?Empowerment
lernen“ stattfinden, bei der Erfahrungen aus der Bildungsarbeit in
den Bereichen Nachhaltigkeit, Frieden und Abrüstung sowie
Menschenrechte vermittelt werden. Die Veranstaltung wird von der SGI
und anderen Organisationen durchgeführt.
Daisaku Ikeda (geb. 1928) ist ein buddhistischer Philosoph, Autor und
Friedensbotschafter. Seit den 1970er Jahren engagiert er sich in
Dialogen und veröffentlicht Vorschläge für Frieden und Umweltschutz.
Ansprechpartner:
Joan Anderson
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Soka Gakkai International
Tel.: +81-80-5957-4711
Fax: +81-3-5360-9885
E-Mail: janderson[bei]sgi.gr.jp
Web site:
http://www.sgi.org/sgi-president/proposals/environment-2012.html/
Weitere Informationen unter:
http://