Buddhistische Glaubensgemeinschaft SGI fordert auf Vatikankonferenz die Abschaffung von Atomwaffen als moralischen Imperativ

Auf der Konferenz „Perspektiven für eine
atomwaffenfreie Welt und integrale Abrüstung“, die am 10. und 11.
November im Vatikan in Rom stattfand, schloss sich Hiromasa Ikeda,
Vize-Präsident der buddhistischen Glaubensgemeinschaft Soka Gakkai
International (SGI), den anderen Konferenzteilnehmern an, die sich
aus moralischen Gründen für ein weltweites Atomwaffenverbot
aussprachen, und forderte verstärkte Aufklärungsarbeit zu diesem
Thema.

Ikeda erklärte: „Atomwaffen sind aus der Perspektive menschlicher
Sicherheit gesehen gefährlich. Aus ethischer und moralischer Sicht
sind sie falsch. Daher sind sie inakzeptabel, egal in wessen Hände
sie sich befinden. Da geopolitische Risiken eines Nuklearkonflikts
ungeahnte Ausmaße annehmen können, ist es äußerst wichtig, alle
Menschen darüber in Kenntnis zu setzen.“

Er betonte zudem, dass sich die Bildungsarbeit der SGI darauf
konzentriere, Möglichkeiten für Dialoge zu erschaffen. „Dies kann ein
gemeinsames Bewusstsein stärken, dass Atomwaffen – egal in wessen
Händen – eine gefährliche und falsche Option sind, um die Dinge und
Menschen zu schützen, die uns am Herzen liegen.“

Die SGI war eine von 13 kooperierenden Organisationen, die an der
von der neu eingerichteten Entwicklungsbehörde des Vatikans
veranstalteten Konferenz beteiligt waren.

Am 10. November wurden die Konferenzteilnehmer in einer Audienz
von seiner Heiligkeit Papst Franziskus empfangen. Er sprach von einer
„Mentalität der Angst“, die durch Atomwaffen geschürt werde, und
sagte, „Waffen der Massenzerstörung, allen voran Atomwaffen, schaffen
nichts außer einem falschen Gefühl der Sicherheit. Sie können nicht
als Grundlage für eine friedliche Koexistenz der Mitglieder der
Menschheitsfamilie gelten. Die Grundlage sollte eher von einer Ethik
der Solidarität geprägt sein.“

Mehrere Friedensnobelpreisträger sprachen auf der Konferenz,
darunter auch Beatrice Fihn, Direktorin der Internationalen Kampagne
zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), die 2017 den
Friedensnobelpreis erhalten hat. Sie bedankte sich bei den
Glaubensvertretern für ihre Unterstützung der historischen Annahme
des Atomwaffenverbotsvertrags im Juli dieses Jahres: „Dieser Vertrag
ist nicht der letzte Schritt auf unserem Weg aus der nuklearen
Dunkelheit, aber es ist der Anfang vom Ende.“

Weitere Friedensnobelpreisträger, die auf der Konferenz sprachen,
waren Muhammad ElBaradei, Jody Williams, Muhammad Yunus, Mairead
Maguire und Adolfo Perez Esquivel. Außerdem sprachen hochrangige
Vertreter der UN und des Internationalen Roten Kreuzes sowie Masako
Wada von der Organisation Nihon Hidankyo, eine Ãœberlebende des
Atombombenabwurfs auf Nagasaki.

Seine Eminenz Kardinal Peter K. A. Turkson, Präfekt der
Entwicklungsbehörde, rief zum Abschluss der Konferenz dazu, auf den
Dialog fortzuführen und weitere Maßnahmen zu ergreifen: „Alles und
alle sind miteinander verbunden. Gemeinsam können wir Nuklearwaffen
in der Welt abschaffen, in die ganzheitliche Entwicklung des Menschen
investieren und Frieden erschaffen.“

Weitere kooperierende Organisationen waren die italienische
Botschaft beim Heiligen Stuhl, die Deutsche Bischofskonferenz, die
Japanische Bischofskonferenz, das Interdisziplinäre Zentrum „Sciences
for Peace“ (CISP) der Universität von Pisa, die Georgetown
University, das Kroc Institute for International Peace Studies an der
Keough School of Global Affairs, Mazda Motor Europe GmbH, die Notre
Dame University, die Nuclear Threat Initiative, die Pugwash
Conferences on Science and World Affairs, Senzatomica und die Italian
Union of Scientists for Disarmament.

Während der Konferenz wurde auch die Anti-Atomwaffen-Ausstellung
von Senzatomica, die vom Istituto Italiano Soka Gakkai erstellt
wurde, gezeigt.

Die Soka Gakkai International (SGI) ist eine buddhistische
Glaubensgemeinschaft mit weltweit 12 Millionen Mitgliedern. Sie
engagiert sich seit 60 Jahren in der Bildungsarbeit für nukleare
Abrüstung.

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Joan Anderson
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