Mit den Überlegungen, Impfungen nach einem
Durchschnittspreis zu vergüten, verabschiedet sich die Koalition
erneut von wettbewerblichen Strukturen. Zielführender wäre es, den
Partner(n) auf Landesebene eine Verhandlungsmöglichkeit einzuräumen,
um den regionalen Besonderheiten der jeweiligen Impfvereinbarungen
gerecht zu werden. „Wir sollen auf diesem Weg, den die Koalition
einschlagen will, die dritte Form der Erstattungspreisfindung
bekommen: Einmal haben wir Festbeträge kombiniert mit
Rabattverträgen, einmal bekommen wir zentrale Verhandlungen und nun
einen Durchschnittspreis. Dies ist schlicht nicht nachvollziehbar und
hat mit Marktmechanismen rein gar nichts mehr zu tun“, erklärte Dr.
Norbert Gerbsch, stellv. Hauptgeschäftsführer des BPI:
Der Minister beabsichtigt durch das Ministerium einen europäischen
Durchschnittspreis errechnen zu lassen, nach dem sich die jeweiligen
Rabatte bemessen sollen. Doch dadurch verändert sich auch die
Kompetenzverteilung gravierend. Während bis dato die Organe der
Selbstverwaltung in die Erstattungspreisfindung einbezogen waren,
soll nun das Ministerium selber die Rabatthöhen festlegen. „Von Markt
und Wettbewerb verabschieden wir uns auf diese Weise vollständig“, so
Gerbsch.
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Joachim Odenbach
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