Als Lehrling auf Ferrari-rotes Kleinkraftrad
gespart / „Wenn ich als 30-Jähriger die Wahl gehabt hätte, hätte ich
einen Riester-Fondssparplan abgeschlossen“ / Ehemaliger
Arbeitsminister hält Fondssparplan nicht für spekulativ
Walter Riester, Ex-Bundesarbeitsminister und heute im Aufsichtsrat
von Union Investment, hält den Verzicht auf Altersvorsorge für einen
großen Fehler. Als er 1957 seine Lehre begann, hätte ein Mensch nach
Renteneintritt noch etwa zehn Jahre gelebt, heute würden dagegen 21
Jahre Lebenszeit prognostiziert, sagte Riester im Interview mit dem
Anlegermagazin –Börse Online– (Ausgabe 50/2011). „Deswegen ist es
saudumm zu sagen: Es lohnt sich nicht, in die Rentenversicherung
einzuzahlen.“ Das Problem sei jedoch, dass Vorsorge für das Alter
immer mit aktuellen Konsumwünschen konkurriere.
Riester selbst sparte als Lehrling auf ein Ferrari-rotes
Kleinkraftrad. „Die Maschine durfte eigentlich nicht so schnell
laufen wie ich es dann hinbekommen hatte“, verriet der ehemalige
Bundesarbeitsminister. „Jetzt nach Jahren kann man das sagen: 95
Stundenkilometer – die Höchstgeschwindigkeit lag normalerweise bei
55.“
Eine der nach ihm benannten Renten durfte Riester später nicht
abschließen, weil er als Minister nicht rentenversicherungspflichtig
war, was Voraussetzung für die staatlich geförderte Riester-Rente
ist. Zudem sei er, als das Gesetz verabschiedet wurde, mit 58 Jahren
in einem Alter gewesen, in dem man keine Angebote mehr für eine
Riester-Rente bekomme. „Wenn ich als 30-Jähriger die Wahl gehabt
hätte, hätte ich einen Riester-Fondssparplan abgeschlossen.“
Einen Fondssparplan versteht der 68-Jährige nicht unbedingt als
spekulativ. Wenn der entscheidende Punkt sei, ob er zum richtigen
Zeitpunkt kaufe oder verkaufe, dann wolle er seine Rente nicht damit
verbinden. „Aber wenn ich eine jahrzehntelange Laufzeit habe, dann
sagen alle Erfahrungen bisher: Die überdurchschnittlich hohe
Renditeentwicklung, die wir bisher in der Wirtschaft haben, glättet
diese Schwankungen.“
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