Kapitalerhöhung Mitte bis Ende November / Kein
deutlich niedrigerer Bezugspreis für Altaktionäre / Massive
Investitionen in das europäische Stromnetz notwendig / Engpässe auch
bald bei Weiterleitung nach Deutschland / Europäische Versorger in
naher Zukunft in Konsolidierungsphase / Strompreis könnte sich
verdoppeln
Wolfgang Anzengruber, Chef des größten Österreichischen Versorgers
Verbund, ist zuversichtlich, die erste Kapitalerhöhung in der
Geschichte des Unternehmens „Mitte bis Ende November“ am Markt
platzieren zu können. Das sagte Anzengruber im Interview mit dem
Anlegermagazin –Börse Online– (Ausgabe 38/2010, EVT 16. September).
Den Alt-Aktionären, deren Anteil sich durch diesen Schritt
verwässert, will er offensichtlich mit keinem attraktiven
Angebotspreis entgegen kommen. „Wir haben das eher nicht vor.“ Über
die heftigen Diskussionen in der Österreichischen Politik war
Anzengruber „kurzfristig schon genervt“.
Die europäischen Stromnetze sind laut Anzengruber „an ihre
Belastungsgrenzen gestoßen“. An Österreichs Grenzen gäbe es Engpässe,
nur nach Deutschland sei die Weiterleitung noch problemlos. „Aber
auch dort könnte es in sechs bis sieben Jahren brenzlig werden“, gab
der Vorstandsvorsitzende zu bedenken. Wenn es nicht gelinge, die
Infrastruktur aufzurüsten, bekomme Europa „ein massives Problem“.
Anzengruber prognostizierte im Gespräch mit ,Börse Online– eine
Umwälzung des Marktes. „Die europäische Versorger-Szene wird in naher
Zukunft in eine Konsolidierungsphase kommen“, sagte der Verbund-Chef.
Zukäufen gegenüber ist er nicht abgeneigt. „Wenn sich Möglichkeiten
ergeben, können wir darüber nachdenken.“
Mit jedem Euro, den sich der Strompreis bewege, falle oder steige
das Verbund-Ergebnis um 20 bis 25 Millionen Euro. Laut Anzengruber
wird der Strompreis deutlich steigen. „Innerhalb der nächsten fünf
bis sechs Jahre könnte er sich sogar verdoppeln.“ Angesichts der
Perspektiven sei die Aktie „deutlich unterbewertet“.
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Erich Gerbl, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien, Ressort Geld
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