–Börse Online—Interview mit Grünen-Politiker Gerhard Schick: „Der Kern des Problems ist die Beratung“

Einheitliche Finanzregulierung gefordert /
Finanz-TÜV angemahnt / Wandel zur Honorarberatung als Lösung
vorgeschlagen / Kritik an neuen Beratungsprotokollen

Der Grünen-Politiker Dr. Gerhard Schick hat sich im Interview mit
dem Anlegermagazin ,Börse Online– (Ausgabe 43/2010, EVT 21. Oktober)
für eine einheitliche Finanzregulierung und Transparenz bei
Zertifikaten ausgesprochen. Zugleich forderte der finanzpolitische
Sprecher seiner Partei, völlig intransparente Papiere erst gar nicht
an den Markt zu lassen. Dieses Vorhaben soll seiner Ansicht nach
durch einen Finanz-TÜV unterstützt werden, wie man ihn in England
schon eingeführt habe. Hier werden stichprobenartig Produkte und
Beratung kontrolliert.

Schick sieht den „Kern des Problems für die Kunden bei der
Beratung“. Da die meisten Kunden Zertifikate und andere
Finanzprodukte bei Banken oder bei Vertriebsleuten kaufen, schade die
provisionsorientierte Beratung. Schick schlägt mit der
Honorarberatung „eine Politik der neuen Wege“ vor. Denn finanzielle
Vorsorge sei einfach zu komplex, um zu verstehen, wie gut man beraten
werde. Daher sollte es wie in der Rechtsberatung oder Steuerberatung
„klare Qualifikationsanforderungen“ und die Pflicht geben, nur im
Interesse des Mandanten zu handeln. Er fordert einen Finanzberater,
der „nach Beratungsleistung bezahlt wird und nur im Interesse des
Kunden beraten darf“.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist für den Grünen-Politiker die
Erhöhung der Transparenz. Einen Mangel sieht er in diesem Punkt auch
in der Fondsbranche. Das führt nach seiner Ansicht zu Fehlkäufen.
Hart ins Gericht geht er mit dem neuen Beratungsprotokoll. Für ihn
kann es den Konflikt zwischen Verkauf und Beratung nicht lösen. Es
schütze den Berater und schädige den Anleger. Lobend äußerte sich
Schick im –Börse Online—Interview dagegen zu den Bemühungen jener
Zertifikate-Emittenten, die mit Produktinformationsblättern oder gut
verständlichen Fact-Sheets einen Mehrwert für den Kunden bieten.

Pressekontakt:
Daniel Saurenz, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien
Tel.: 0 69/15 30 97 -83, Fax: 0 69/15 30 97 -799
E-Mail: saurenz.daniel@guj.de
www.boerse-online.de