BKK Landesverband Mitte: Rücklagen des Gesundheitsfonds im günstigsten Fall 3,4 Prozent / Zuweisungssystem an die Kassen überarbeiten

Angesichts der aktuellen Diskussion um die
Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen, warnt der BKK Landesverband
Mitte vor einer übereilten Diskussion. „Die diskutierten sechs
Milliarden Euro Überschuss des Gesundheitsfonds existieren derzeit
noch gar nicht“, so Hans-Hermann Runge, Vorstandsvorsitzender des
Verbandes. Diese Zahlen beruhen vielmehr auf Schätzungen der
vermutlichen Einnahmen und Leistungsausgaben, welche über das gesamte
Kalenderjahr hinweg verteilt anfallen. Bei einem Gesamtvolumen des
Fonds von 181 Milliarden Euro betragen die Rücklagen bestenfalls
gerade einmal 3,4 Prozent: „Da bleibt nicht viel Platz für
Begehrlichkeiten“, warnt Runge.

Gerade die Leistungsausgaben sind dem Kassenverband zufolge ein
unkalkulierbarer Kostenfaktor. „Eine Grippewelle reicht bereits, und
das Polster ist aufgebraucht“, so Runge. Gleichzeitig kritisiert der
Verbandsvorstand das derzeitige Verteilungsverfahren: „Es kann nicht
sein, dass sich im Fonds ein Überschuss abzeichnet und gleichzeitig
Kassen von ihren Mitgliedern Zusatzbeiträge nehmen müssen, weil die
Zuweisungen des Fonds ihre Leistungsausgaben nicht decken.“ Die
Zuweisungen müssen so justiert werden, dass die Kassen ausreichende
Mittel für die Versorgung ihrer Versicherten haben, forderte Runge.

Der BKK Landesverband Mitte mit Sitz in Hannover vertritt die
Betriebskrankenkassen in den Ländern Berlin, Brandenburg, Bremen,
Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Insgesamt sind
im Verbandsgebiet rund 2,7 Millionen Menschen in einer
Betriebskrankenkasse versichert.

Ihr Ansprechpartner:
Wolfgang Beyer
Telefon (0511) 34844-100, Telefax (0511) 34844-149,
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