BKK Dachverband: Zahlen, Daten, Fakten zum internationalen Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober 2018 – Große Unterschiede in der Arbeitswelt

Von den insgesamt 17,7 Arbeitsunfähigkeitstagen
(AU-Tage), die beschäftigte BKK Mitglieder im Jahr 2017 im
Durchschnitt krankheitsbedingt nicht arbeiten konnten, gehen allein
2,8 AU-Tage auf das Konto der psychischen Störungen. Damit ist diese
Krankheitsart mit einem Anteil von 15,6 Prozent an allen Fehltagen
die zweitwichtigste Ursache nach den Muskel-Skelett-Erkrankungen mit
einem Anteil von 24,7 Prozent. Dabei gibt es große Unterschiede, je
nachdem, in welcher Branche die Beschäftigten tätig sind. So zeigen
sich bei den Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im
öffentlichen Dienst die meisten Fehltage aufgrund von psychischen
Störungen, während im Bergbau oder in der Landwirtschaft nicht einmal
halb so viele AU-Tage auftreten.

Mit zunehmendem Alter kaum mehr Fälle, aber längere Ausfallzeiten

Neben den Branchen zeigt sich auch ein deutliches Altersmuster bei
den Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen. Diese treten bei
den 50-Jährigen und älteren Erwerbstätigen nicht wesentlich häufiger
auf (ca. 9 Fälle je 100 Beschäftigte) als bei den 20-30-Jährigen (ca.
6 Fälle je 100 Beschäftigte). Dagegen unterscheidet sich die Dauer
des Arbeitsausfalls zwischen den 20-30-Jährigen und den 50-Jährigen
und Älteren deutlich: Sind es bei den Jüngeren im Schnitt 3-4 Wochen,
so fallen Ältere im Mittel circa 6 Wochen aus.

Zunahme der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen

Die AU-Tage, die bei den Beschäftigten aufgrund psychischer
Störungen zu verzeichnen sind, haben sich in der vergangenen Dekade
mehr als verdoppelt. Auch bei den Diagnosedaten der niedergelassenen
Ärzte und Psychotherapeuten, im Krankenhausbereich sowie auch bei den
entsprechenden Verordnungen von Arzneimitteln ist in den vergangenen
Jahren eine Zunahme der mit psychischen Störungen in Verbindung
stehenden Leistungen zu beobachten. „Eine Ursache dafür könnte sein,
dass heute im Vergleich zu früher psychische Störungen besser und
auch häufiger richtig erkannt und behandelt werden. Zum anderen ist
die Gesellschaft heute für das Thema Psyche sensibilisierter und
Betroffene werden weniger stark stigmatisiert. Entsprechend finden
immer mehr Menschen mit den genaueren Diagnosen den Weg in die
richtige ärztliche und therapeutische Behandlung“, erklärt Franz
Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Alterssensibles BGM gefragt – Beschäftigte 50+ Thema des neuen BKK
Gesundheitsreports

Es sind die älteren Beschäftigten, die aufgrund ihrer Erfahrungen
und ihrer Fachkenntnisse heute mehr denn je für Unternehmen
unverzichtbar sind. Damit die Generation 50+ möglichst lange und
gesund im Arbeitsleben verbleiben kann, ist es umso wichtiger, das
Arbeit auch alter(n)sgerecht gestaltet wird. Welche erfolgreichen
Praxisbeispiele es bereits gibt und welche Perspektiven und
Sichtweisen Wissenschaft und Politik aufzeigen, wird in dem im
November 2018 erscheinenden BKK Gesundheitsreport mit dem
Schwerpunktthema Gesundheit und Arbeit: Generation 50+ im Detail
betrachtet. Neben den Arbeitsunfähigkeitszeiten der Erwerbstätigen,
werden auch die ambulante und stationäre Versorgung sowie die
Arzneimittelverordnungen im Zusammenhang mit dem Alter der
Beschäftigten näher betrachtet.

Der BKK Gesundheitsreport 2018 wird allen Interessierten ab dem
27.11.2018 in digitaler Form auf dem Homepage des BKK Dachverbandes
zur Verfügung stehen:
https://www.bkk-dachverband.de/publikationen/bkk-gesundheitsreport/.

Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 76
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn
Millionen Versicherten.

Pressekontakt:
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Andrea Röder
Referentin Kommunikation
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