Im Pharmadialog der Bundesregierung ist jüngst die
Bedeutung der Biosimilars für eine nachhaltige Versorgung der
Bevölkerung in Deutschland hervorgehoben worden. Die deutsche
Zulassungsbehörde BfArM hat sich deshalb heute auf einer
Veranstaltung „BfArM im Dialog: Biosimilars“ in Bonn ausführlich mit
dieser Produktgruppe befasst.
Damit Biosimilars die mit ihnen verbundenen Erwartungen
tatsächlich erfüllen können, müssen alle Beteiligten ihre
angestammten Positionen verändern. Darauf hat der Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft Pro Biosimilars, Andreas Eberhorn, hingewiesen.
Auf der einen Seite müssten Unternehmen das Risiko übernehmen,
langfristig hohe Summen in die Entwicklung von „Nachfolgepräparaten“
zu investieren. Eberhorn, der im Vorstand des Unternehmens Hexal den
Bereich Spezialprodukte verantwortet, sprach von bis zu 300 Millionen
US-Dollar pro Produkt.
Auf der anderen Seite müssten Politik und Selbstverwaltung, also
Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen, ihrerseits einen
aktiven Part übernehmen, damit Biosimilars ihre Wirkung für das
Gesundheitssystem und zum Nutzen der Versorgung der Patientinnen und
Patienten entfalten könnten. „Die Selbstverwaltung muss sich zum
Anwalt dieser Produktgruppe machen. Eine ganz zentrale Bedeutung
spielen dabei die Aufklärung und die Information der Ärzteschaft über
Biosimilars“, betonte Eberhorn.
Zehn Jahre nach dem Markteintritt des ersten Biosimilars in
Deutschland zog Eberhorn ein durchwachsenes Zwischenfazit: „Im
Grundsatz funktioniert das Biosimilarskonzept; in puncto Sicherheit
und Wirksamkeit sind die Produkte absolut vergleichbar mit den
Vorläuferpräparaten. Aber es gibt deutliche, um nicht zu sagen zum
Teil drastische regionale Unterschiede in der Anwendung, sprich in
den Verordnungen.“ Nach den Worten Eberhorns lässt sich an diesen
Differenzen eindeutig das unterschiedliche regionale Engagement der
Selbstverwaltung ablesen. „Die regionalen Best Practices müssen jetzt
zum Maßstab für alle gemacht werden“, verlangte der Pro
Biosimilars-Vorsitzende.
Die AG Pro Biosimilars ist die Interessenvertretung der
Biosimilarunternehmen in Deutschland. Sie steht allen Unternehmen
offen, die Biosimilars entwickeln, herstellen und für die Versorgung
bereitstellen. Die Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Pro
Generika e.V. engagiert sich für einen bedarfsgerechten Zugang der
Patientinnen und Patienten zu modernen biopharmazeutischen
Arzneimitteltherapien, für eine bezahlbare Versorgung und für faire
und nachhaltige Wettbewerbsbedingungen.
Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
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