Biologische Vielfalt im Stadtgrün – eine Arche Noah für viele Arten? / 24.01.2018: Vorträge und Diskussion auf der IPM ESSEN (FOTO)

Grünflächen in Städten und Gemeinden werden immer mehr zum letzten
Refugium gefährdeter Arten, zu Rückzugsräumen inmitten ausgeräumter
Landschaften. Die Kommunen stehen vor der Herausforderung, die
biologische Vielfalt im privaten und öffentlichen Grün in oft
dichtbesiedelten Ballungsräumen zu schützen und zu gestalten. Wie
dies erfolgreich gelingen kann, zeigt eine Informationsveranstaltung
mit Praxisbeispielen auf der IPM ESSEN 2018. Zielgruppe sind
Baumschul- und Landschaftsgärtner sowie kommunale Entscheider.

Druck auf öffentliche Grünflächen nimmt zu

„Wir freuen uns, gemeinsam mit der IPM Essen und der Stiftung DIE
GRÜNE STADT diese Veranstaltung ausrichten zu können und damit den
für das Grün zuständigen Mitarbeitern in Kommunen viele Anregungen
und Hilfestellungen für den Erhalt der Artenvielfalt zu geben,“ sagt
Helmut Selders, Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
„Wir beobachten schon lange, dass der Druck auf die Grünflächen immer
weiter zunimmt. Diese sollen aber für Frischluft und für Grün sorgen,
Lebensraum für Tiere in der Stadt und gleichzeitig Erholungsort der
Menschen sein.“ So erforscht die Baumschulwirtschaft in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungseinrichtungen seit Jahren,
welche Bäume und Sträucher sich am besten für spezielle Standorte,
wie eng bebaute Städte und viel befahrene Straßen eignen, den nötigen
Lebensraum offerieren und außerdem gut mit dem Klimawandel
zurechtkommen. Empfehlungen der BdB-Mitglieder und deren
Pflanzenlisten informieren Kommunen hinsichtlich der Auswahl
geeigneter Gehölze.

Stadtplaner und Landschaftsarchitekten berichten

Welche Möglichkeiten es gibt, für dringend benötigtes Grün in den
Kommunen zu sorgen und dem Artenschwund zu begegnen, stellen Experten
– darunter renommierte Stadtplaner und Landschaftsarchitekten – am
24. Januar in Essen vor. Dass es, teils auch mit sehr einfachen
Mitteln, gelingen kann, den vielfältigen Anforderungen an öffentliche
Erholungsflächen gerecht zu werden, und gleichzeitig unerwartete
Synergien zu schaffen, wird in einem der Vorträge zur Initiative
„Versmolder Blüten-Mehr“ im Kreis Gütersloh (NRW) besonders deutlich.
Hier wird gezeigt, wie Bienennährgehölze und / oder Blühmischungen
das Ökosystem in der Stadt beflügeln.

Praxisbeispiel „Versmolder Blüten-Mehr“

Ziel war es, in Versmold für mehr nahrungsspendende Blüten zu
sorgen. Seit 2012 werden jedes Jahr Blütenmischungen auf öffentlichen
Flächen mit insgesamt bis zu 5.000 Quadratmetern ausgesät. „Die
Aktion hat sich ungemein weiterentwickelt“, freut sich der Initiator
des Projektes und aktive Imker Friedrich-Wilhelm Brinkmann.
„Mittlerweile sind viele Versmolder richtig wild auf das Saatgut und
säen ihrerseits Blumen nochmals auf geschätzt bis zu 5.000
Quadratmeter in privaten Gärten aus.“ Mit dem wunderbaren Effekt,
dass in Versmold von circa Mitte Mai bis zum ersten Frost immer etwas
blüht. Ob Buschwinde, Goldmohn, roter und blauer Lein, Schleierkraut,
Korn- und Ringelblumen – die Blumenflächen sind nicht nur für Tiere
nützlich sondern haben auch einen hohen emotionalen Wert. Viele
Menschen hätten schon vergessen, wie schön und vielfältig eine
Blumenwiese sei. Durch das Versmolder Blütenmeer werden sie zudem
tagtäglich für den Artenreichtum sensibilisiert, denn die Flächen
sind – mitten in der Stadt – ein wahrer Tummelplatz für
Schmetterlinge und andere Insekten. Brinkmann gibt in seinem Vortrag
eine Einweisung in die Blühflächenerstellung. Diese reiche von den
vielen positiven Ergebnissen über Kosten bis zu den
Herausforderungen, die sich im Projektverlauf ergaben, so der Imker.

Kostenfreie Informationsveranstaltung: „Biologische Vielfalt im
privaten und öffentlichen Grün von Kommunen – Möglichkeiten und
Grenzen“:

>>> 24. Januar 2018 von 10.30 bis 12.00 Uhr
>>> Congress Center West, Saal Berlin
>>> Anmeldung bitte per E-Mail bis zum 19. Januar 2018 an
ipm@messe-essen.de Angemeldete Teilnehmer aus der Zielgruppe
erhalten eine kostenlose Eintrittskarte für die IPM ESSEN 2018.
Zielgruppe sind Baumschul- und Landschaftsgärtner sowie kommunale
Entscheider.
>>> Weitere Informationen: www.gruen-ist-leben.de und
www.ipm-essen.de oder http://www.die-gruene-stadt.de

Pressekontakt:
Julia Peters
Leiterin Verbandskommunikation
Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
Kleine Präsidentenstraße 1
D-10178 Berlin
Tel.: + 49 (0) 30 / 240 86 99-24
Fax: +49 (0) 30 / 240 86 99-31
E-Mail: peters@gruen-ist-leben.de
Internet: www.gruen-ist-leben.de

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