– „Armen Bauernfamilien zu helfen, ihre Ernteerträge zu steigern
und zu vermarkten ist zweifellos der effektivste Ansatz im Kampf
gegen Armut und Hunger.“
Bill Gates, Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Foundation,
sagte heute zu Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und
Entwicklung, dass die Unterstützung von Bauernfamilien in
Entwicklungsländern im Kampf gegen Armut und Hunger absolut
unerlässlich sei.
„Ich bin heute hier hergekommen, um mich denen anzuschliessen,
die die USA und andere Länder auffordern, die landwirtschaftliche
Entwicklung armer Bauernfamilien finanziell zu unterstützen“, so
Gates. „Die USA spielen dabei eine entscheidende Rolle.“
Gates hielt seine Rede im Rahmen der Fachtagung zur weltweiten
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit des Chicago Council on Global
Affairs, bei dem Führungspersonen darüber diskutierten, wie
Unterstützung des öffentlichen und privaten Sektors der USA für die
Landwirtschaft dazu beitragen kann, die weltweite Sicherheit,
Stabilität und den wirtschaftlichen Wohlstand zu fördern. Zu den
Anwesenden zählten u. a. der Verwalter der US-Behörde für
internationale Entwicklung, Rajiv Shah, der
US-Landwirtschaftsminister, Tom Vilsack, und die Direktorin des
Welternährungsprogramms, Josette Sheeran.
Gates wurde von der republikanischen Kongressabgeordneten Kay
Granger aus Texas vorgestellt, die das Engagement der Stiftung im
Kampf gegen die Armut und zur weltweiten Förderung der Gesundheit
hervorhob.
In seiner ersten grossen Rede vor hochrangigen Mitgliedern der
Obama Regierung und des US-Kongresses betonte Gates, dass drei
Viertel der ärmsten Menschen der Welt ihre Nahrung und ihr Einkommen
von kleinen Flächen gewinnen. Gates merkte an, dass die Unterstützung
dieser Kleinbauern, ihre Ernteerträge und ihren Verkauf zu steigern,
um sich selbst versorgen zu können, der wirksamste Weg sei, Hunger
und Armut zu bekämpfen. Als Beispiel führte er die Fortschritte an,
die auf diesem Weg bereits in Afrika und Südasien erzielt werden.
Gegenwärtig leiden fast eine Milliarde Menschen Hunger. Im Jahr
2008 erreichten die Lebensmittelpreise durch einen sprunghaften
Anstieg neue Rekordhöhen und verursachten dadurch Aufstände, Hunger,
Instabilität sowie den Rückfall von Millionen in die Armut. Zu Beginn
dieses Jahres gab es einen erneuten Anstieg der Lebensmittelpreise,
der sogar die Rekordmarken von vor drei Jahren übertraf.
Gates betonte jedoch, dass bereits grundlegende Veränderungen im
Gange seien. Er lobte die USA für ihren wichtigen Beitrag bei der
Sicherung der im Jahre 2009 auf dem G8- und G20-Gipfel angekündigten
Investitionen für Ernährungssicherheit in Höhe von 22 Milliarden
Dollar. Während nur rund die Hälfte dieser zugesagten Mittel
ausbezahlt wurden bzw. derzeit ausbezahlt werden, hob Gates das
Engagement von US-Präsident Obama und Kongressmitgliedern beider
Parteien hervor, im Rahmen des Ernährungsprogramms „Feed the Future“
(die Zukunft ernähren) über drei Jahre 3,5 Milliarden Dollar
aufzubringen. Weiterhin lobte er den amerikanischen Kongress dafür,
100 Millionen Dollar in das Budget für Landwirtschaft und
Ernährungssicherheit zu investieren. Er wies darauf hin, dass
Frankreich das Thema Ernährungssicherheit und Landwirtschaft ganz
oben auf die diesjährige Agenda des G20-Gipfels gesetzt habe.
„Wir stehen vor einem klaffenden Loch im Budget. Die Hilfe
anderer Länder ist da stets ein einfaches Ziel. Wir müssen den Leuten
also immer wieder klarmachen, warum diese Ausgaben es wirklich wert
sind – selbst in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten,“ erklärte
Gates.
Gates wies darauf hin, dass arme Bauern durch die Landwirtschaft
eigenständig werden und ihre Lebenssituation verbessern können. Er
erklärte, wie seine Stiftung und ihre Partner sich bei ihrer Arbeit
darauf konzentrieren, den Bauern zu besserem Saatgut, gesünderen
Böden und verstärktem Marktzugang zu verhelfen sowie bessere Daten
und Vorgehensweisen zu unterstützen.
„In einem Land nach dem anderen haben diese Ansätze die
Existenzgrundlage von Kleinbauern verbessert und gleichzeitig dazu
beigetragen, Armut zu lindern und das Wirtschaftswachstum zu
steigern“, so Gates. „Es zeigt sich immer wieder ganz klar: Die
Unterstützung armer Bauernfamilien bei der Steigerung ihrer
Ernteerträge und der Vermarktung ihrer Erzeugnisse ist ohne Zweifel
der stärkste Ansatz im Kampf gegen Armut und Hunger.“
Gates nannte einige vielversprechende Projekte, die von der
Stiftung finanziert werden:
– Das Projekt „Purchase for Progress“ (Kaufen für den Fortschritt P4P)
des Welternährungsprogramms hilft Kleinbauern, insbesondere Frauen,
Zugang zu sicheren Märkten zu gewinnen und ihre Erträge zu
wettbewerbsfähigen Preisen zu verkaufen. Seit das Programm vor knapp
drei Jahren ins Leben gerufen wurde, haben Kleinbauern und -händler im
Rahmen von P4P bereits geschätzte 37 Millionen Dollar erhalten.
– Ein Projekt des Internationalen Forschungszentrums für Reis
(International Rice Research Institute) konzentriert sich auf die
Entwicklung neuer ertragreicher Reissorten, die widerstandsfähiger
gegen Überschwemmungen, Dürreperioden und andere schwierige
Umweltsituationen sind. Bis Ende 2010 hatten bereits 400.000 Bauern
eine neue Reissorte gepflanzt, die bis zu 20 Tage Überschwemmung
überlebt. Bis Ende 2011 soll das Projekt den Erwartungen zufolge 20
Millionen Landwirte erreichen. Die neuen Reissorten sollen
Ernteverluste verhindern, Hunger reduzieren und das Einkommen der
Bauernfamilien drastisch steigern.
Während der Fachtagung hat der Chicago Council den ersten
Jahresbericht zu den Fortschritten der US Führungsrolle in der
landwirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht. Der Bericht
konzentriert sich auf die Weiterentwicklung, Umsetzung und
Finanzierung der Ernährungssicherheitspolitik der US-Regierung.
Bis zum heutigen Zeitpunkt hat die Gates Foundation bereits 1,7
Milliarden Dollar für landwirtschaftliche Entwicklungsprojekte
bereitgestellt. Die Stiftung setzt sich umfassend für die
Unterstützung von Kleinbauern ein, um die Bewältigung von Hunger und
Armut wirtschaftlich und umweltbezogen nachhaltig zu gestalten.
Bill & Melinda Gates Foundation
Geleitet von der Überzeugung, dass jedes Leben gleichermassen
wertvoll ist, setzt sich die Bill & Melinda Gates Foundation dafür
ein, dass alle Menschen gesund und produktiv leben können. In den
Entwicklungsländern konzentriert sie sich darauf, die Gesundheit der
Menschen zu verbessern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich
selbst aus Hunger und extremer Armut zu befreien. In den USA besteht
ihr Ziel darin, sicherzustellen, dass alle Menschen – insbesondere
diejenigen mit den geringsten Mitteln – Zugang zu den nötigen
Ressourcen haben, um in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein.
Die in Seattle im US-Bundesstaat Washington ansässige Stiftung wird
von CEO Jeff Raikes und dem Co-Vorsitzenden William H. Gates Sr.
unter der Leitung von Bill und Melinda Gates sowie Warren Buffett
geführt. Weitere Informationen auf http://www.gatesfoundation.org
oder bei Facebook
(http://www.facebook.com/billmelindagatesfoundation), Twitter
(http://twitter.com/gatesfoundation) und Flickr
(http://www.flickr.com/photos/48639212@N02/).
Redaktionelle Hinweise
„Small Farmers Are the Answer“ Aktion
(http://gates.ly/smallfarmers)
– Die Stiftung will mit einer Aktion Menschen animieren, der
Öffentlichkeit verständlich zu machen, dass die Unterstützung von
Kleinbauern bei der Steigerung von Erträgen und Verkauf die Lösung
ist, um Hunger und Armut zu reduzieren. Interessierte Teilnehmer
können ihre Beiträge – ein Spiel, eine Infografik, ein Poster, ein
Video, eingestellte Fotos oder einen Twitter-Beitrag – bis 31. Mai
2011 einreichen.
Sehen Sie sich die Geschichte „Odetta–s Farm“ an (http://www.gat
esfoundation.org/agriculturaldevelopment/Pages/purchase-for-progress.
aspx)
– Sehen Sie sich ein Video an, in dem Bill Gates die Geschichte von
Odetta Mukanyiko erzählt, einer Landwirtin aus Ruanda, die an der
„Purchase for Progress“-Initiative des Welternährungsprogramms
teilnimmt.
Fotos
– Fotos stehen auf der Flickr-Seite der Stiftung zur Verfügung (h
ttp://www.flickr.com/photos/gatesfoundation/sets/72157626523695213).
KONTAKT:
Bill & Melinda Gates Foundation
+1-206-709-3400
media@gatesfoundation.org
Pressekontakt:
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