Bildungsbranche im Aufwind

Bildungsbranche im Aufwind

Das Bundesinstitut für Berufliche Bildung BIBB hat ihre Daten zum Weiterbildungs-Index 2011 veröffentlicht. Auf Grundlage von 1.348 deutschen Bildungsanbietern konnte gemäß ifo Geschäftsklima-Index eine Stabilisierung des Wirtschaftsklimas für das Jahr 2011 festgestellt werden. Insbesondere bei betrieblich finanzierter Weiterbildung stellte das BIBB eine glänzende Geschäftsentwicklung fest. Hintergrund dafür ist, dass im Zuge des demographischen Wandels immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie in ihre Mitarbeiter investieren müssen, wenn sie sie langfristig binden und motivieren wollen. „Die Zeiten, in denen sich Unternehmen vom Staat die erforderlichen Bildungsanteile fast zu 100 % fördern lassen konnten, sind Vergangenheit“, stellt HWBR-Geschäftsführer Peter L. Pedersen fest, „heute bezahlen Firmen die Kurse für ihre Mitarbeiter und verknüpfen es zugleich mit einer angemessenen Verpflichtungszeit. Günstiger und effektiver als über Weiterbildung kann man gute Mitarbeiter nicht ans Unternehmen binden.“

Doch auch Beschäftigte investieren zunehmend in ihre eigene Qualifikation. Lebenslanges Lernen ist „In“ und moderne Förderkonzepte wie das Meister-BAföG werden häufiger denn je genutzt. Das staatlich anerkannte Beratungsbüro in der HWBR Rostock zur Ausstellung der begehrten Bildungsprämien-Gutscheine wird von Arbeitnehmern mehr denn je in Anspruch genommen. Von bundesweit 166.000 Meister-BAföG-Empfängern im Jahre 2010 nahmen knapp 65.000 Teilnehmer an einer Vollzeitfortbildung teil. Während Vollzeitkurse gegenüber dem Vorjahr um 11 % überdurchschnittlich anstiegen, steigerten sich berufsbegleitende Lehrgang lediglich um 3 %. Pedersen sieht sich entsprechend bestätigt: „Die HWBR hat diesen Trend frühzeitig erkannt und Ihr Angebot mit Vollzeitkursen auf den gesamten bundesdeutschen Markt ausgerichtet. Wer heute noch in Mecklenburg-Vorpommern nur auf Teilzeitkurse setzt, verkennt eindeutig die Realitäten, – dafür gibt es hier fast keinen Markt. 90 % unserer Aufstiegsfortbildungen laufen heute in Vollzeit.“

Einziger Wermutstropfen im Bildungsmarkt ist die von Arbeitsagentur und Jobcenter geförderte Bildung von Arbeitslosen. Bildungsträger, die nur auf diese Kundenklientel gesetzt haben, verlieren auf ganzer Linie. Allerdings macht die Ausbildung von Arbeitslosen lediglich ca. 20 % des Gesamt-Bildungsmarktes in Deutschland aus, so dass es die Branche insgesamt nur peripher tangiert.

„Die HWBR kommt als ehemaliges städtisches Unternehmen aus der Ausbildung von Arbeitssuchenden und war noch vor sechs Jahren wie viele Träger fast vollständig von diesem Markt abhängig,“ so Pedersen, „wir haben wir uns gegen den allgemeinen Trend in den letzten Jahren fit für den freien Bildungsmarkt gemacht. Mittlerweile gewinnen wir gut 90 % unserer selbstzahlenden Teilnehmer gar nicht mehr aus Mecklenburg-Vorpommern sondern aus dem gesamten deutschsprachigen Markt und tragen damit auch zur Fachkräftegewinnung im Lande bei.“ Diese Marktverschiebungen werden insbesondere in Regionen mit weiterhin rückläufigen Bevölkerungszahlen durch eine ebenso unterdurchschnittliche Entwicklung der beruflichen Weiterbildung verstärkt. „Unternehmen, die bei uns im Lande nicht oder ausreichend ausbilden, schaden sich letztendlich selbst, weil sie damit massiv zur weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels beitragen. Für die Bildungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern bedeutet dies, dass sie sich bundesweit oder sogar international ausrichten müssen, weil die Bildungsnachfrage vor Ort im Bundesvergleich nach wie vor dramatisch unterdurchschnittlich ist,“ so Pedersen weiter, „leider nimmt auch in der Landespolitik die berufliche Bildung einen zu geringen Stellenwert ein, – man kümmert sich eher um staatliche Schulen und Hochschulen anstatt zu akzptieren, dass auch in der Bildung innovatives und privatwirtschaftliches Engagement der Schlüssel für mehr Qualität und Leistung sein kann.“

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Weitere Informationen unter:
http://hwbr.de/de/Allgemein/HWBR-News/Bildungsbranche-im-Aufwand.html