München, 17. November 2011 – Der Aufbau einer wirksamen Betrugsprävention erfordert neben zuverlässigen Frühwarnindikatoren vor allem sichere und effiziente interne Schutzmaßnahmen, eine stärkere Professionalisierung der Mitarbeiter und eine bessere Zusammenarbeit in Netzwerken. Das ist das Resümee der Risiko Management Experten, die sich im Rahmen der
SHS VIVEON Expert Lounge kürzlich in München trafen, um über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Betrugsprävention zu diskutieren.
„Betrug zu erkennen, heißt Betrug zu verstehen“, sagt Dr. Jörg Seelmann-Eggebert, Director Customer Risk bei der SHS VIVEON AG und Gastgeber der Veranstaltung. „Unternehmen müssen die Intention und Denkweise von Betrügern verstehen lernen. Hierfür fehlen aber oft intern die richtigen Voraussetzungen, wie beispielsweise erhöhte Transparenz durch die systematische, IT-gestützte Auswertung aller relevanten Informationen im Antragsprozess und damit die klare Abgrenzung von Bonitäts- und Betrugsprüfung. Zum anderen wird auch der Informationsaustausch über die Unternehmensgrenzen hinweg immer wichtiger. Ein eng geknüpftes Experten-Netzwerk, in dem Erfahrungen und Hinweise regelmäßig ausgetauscht werden, verhindert Schlupflöcher und macht es Betrügern immer schwerer.“
Dr. Veronika Fischer, Leitung Risikomanagement bei der Hannover Leasing Automotive GmbH, ergänzt: „Neben den stets bestehenden, intrinsischen Motiven, Betrugsfälle zu vermeiden, unterliegt die Leasingbranche seit ihrer Klassifizierung als Finanzdienstleister einem starken Spannungsfeld zwischen aufsichtsrechtlichen Anforderungen und mehrseitigen Leistungsbeziehungen (Leasinggeber, Leasingnehmer, Hersteller). Unternehmen müssen ihre internen Präventions- und Sicherungsmaßnahmen kontinuierlich anpassen und optimieren. Das erfordert vor allem eine hohe Sensibilität gegenüber Veränderungen und eine große Flexibilität in den Prozessen, wie auch eine risikobewusste, transparente Unternehmenskultur. Nur so können Einfallstore für Betrüger dauerhaft geschlossen und gesetzliche Neuerungen eingehalten werden.“
„Gerade spezialisierte Banken werden häufig das Ziel von Gelegenheits- und auch professionellen Betrügern; insbesondere beim organisierten Betrug drohen den Instituten hohe Verluste. Es gilt, Schwachstellen in den eigenen Kontrollen zu erkennen und zu schließen“, ergänzt Andreas Freund, Leiter Betrugsprävention bei der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe AG. „Eine gute Abwehr zeigen Unternehmen, deren Mitarbeiter aus der Kenntnis der Betrugsverfolgung einen hohen Grad an Professionalität in der Prävention einbringen können, besonderen Ehrgeiz entwickeln und die in Austausch mit anderen stehen. Die SHS VIVEON Expert Lounge hat sich dabei als idealer Networking-Ort gezeigt, bei dem ich meine Erfahrung weiter geben konnte, aber auch vom Wissen anderer Teilnehmer profitiert habe.“
Die regelmäßig stattfindende SHS VIVEON Expert Lounge versteht sich als Networking Event für Fachexperten, bei dem der Erfahrungs- und Gedankenaustausch zu aktuellen Fragestellungen rund um die neuen Herausforderungen des Credit und Risiko Managements im Vordergrund steht. Seit fünf Jahren treffen sich Experten aller Branchen auf dem Gebiet des Kreditrisikomanagements in verschiedenen Städten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.
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