„betrifft: Fit bis zur Rente? Wenn Arbeit krank macht …“,
Dokumentation, Mittwoch, 19. September 2018, 20:15 bis 21 Uhr, SWR/SR
Fernsehen
Jeder fünfte Neurentner schied 2016 aus gesundheitlichen Gründen
frühzeitig aus dem Arbeitsleben aus. Die Dokumentation im SWR/SR
Fernsehen stellt Menschen vor, die unter starker Arbeitsbelastung
leiden und Gefahr laufen, davon krank zu werden. Oder bereits
erkrankt sind. Der Film zeigt auch, was man dagegen tun und wie man
das Rentenalter doch noch gesund erreichen kann. Zu sehen ist die
Koproduktion des Südwestrundfunks (SWR) und des Saarländischen
Rundfunks (SR) „betrifft: Fit bis zur Rente? Wenn Arbeit krank macht
…“ am Mittwoch, 19. September, 20:15 bis 21 Uhr im SWR/SR
Fernsehen. Ein Film von Hermann Abmayr.
Versagt der staatliche Arbeitsschutz?
Die Gewerbeaufsichtsämter sind zuständig für den Gesundheitsschutz
bei der Arbeit und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes. Doch
Michael von Koch, Chef der Stuttgarter Behörde, klagt, den
staatlichen Arbeitskontrolleuren stehe zu wenig Personal zur
Verfügung. „Es ist reiner Zufall, wenn einmal eine
Arbeitszeitkontrolle einen Arbeitgeber trifft“, sagt er.
Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch
Immer häufiger sind psychische Erkrankungen Ursache für
Arbeitsunfähigkeit. Die Zahl der Krankheitstage wegen Burn-outs hat
sich seit 2007 vervierfacht. Auch Küchenchef Christof S. erkrankte.
Wochenlang arbeitete er bis zu zwölf Stunden täglich. Dann brach er
erschöpft am Küchentisch zusammen. Mit der Diagnose Burn-out wurde er
in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Es folgte eine
Rehabilitationsmaßnahme. Trotzdem wird er seinen Beruf nie wieder
ausüben können.
Auch junge Menschen betroffen
Bereits junge Menschen klagen über stressige Arbeitsbedingungen.
In der Dokumentation wird ein junger Bandarbeiter vorgestellt, den
kurze Taktzeiten und schwere körperliche Arbeit an die Grenzen seiner
Leistungsfähigkeit bringen. Nach der Schicht fühlt er sich
ausgebrannt. Er fordert Erleichterungen, denn bis zur Rente könne er
so nicht arbeiten. Ältere Beschäftigte sind an seinem Band nicht mehr
zu finden.
Pflegeberufe
Ähnlich sieht es bei den Pflegeberufen aus. Eine 35-jährige
Krankenschwester klagt über Rückenschmerzen. Schichtdienst und
personelle Unterbesetzung machen ihr besonders zu schaffen. „Wir sind
am Limit“, sagt sie. Ihre Arbeitszeit musste sie aus gesundheitlichen
Gründen reduzieren. Auf die Politik vertraut sie nicht mehr. Zusammen
mit der Gewerkschaft kämpft sie für „mehr Hände in der Pflege“. Im
Sinne der Patientinnen und Patienten, aber auch der eigenen
Gesundheit. Ihr Vorbild ist die Schweiz.
„betrifft“ – aktuelle Themen, transparente Recherche
Die SWR Dokumentationen der Reihe „betrifft“ beleuchten aktuelle
Themen gesellschaftlicher Relevanz, die ein breites Publikum
ansprechen. Die Erzählhaltung bezieht Zuschauerinnen und Zuschauer in
die Entstehung des Films ein. Recherchewege werden offengelegt und es
wird thematisiert, warum gerade diese Expertin zu Wort kommt und ein
anderer Experte nicht. Auch Recherche-Pfade, die ins Leere laufen,
können Teil des Films sein. „betrifft“ beschreibt keine Phänomene,
sondern hinterfragt sie und macht Entwicklungsprozesse deutlich. Die
Filme zeigen Entwicklungen auf, beziehen Standpunkt, liefern Analysen
und erzählen Geschichten Einzelner.
Informationen, kostenfreie Bilder und weiterführende Links unter
http://x.swr.de/s/wkt
SWR-Vorführraum: Akkreditierte Journalist/innen können sich den
Film unter www.presseportal.swr.de vorab anschauen.
Fotos bei www.ARD-foto.de
Pressekontakt:
Katja Matschinski, Telefon 0711 929 11063, katja.matschinski@SWR.de
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