Betriebliches Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement
 

Betriebliches Gesundheitsmanagement
Demografischer Wandel, d.h. eine alternde Belegschaft, sowie Fachkräftemangel in einigen Branchen sind deutliche Faktoren, die für die Einrichtung eines betrieblichen Gesundheitswesens sprechen. Mit anderen Worten: Sind die Beschäftigten möglichst lange gesund und zufrieden bei der Arbeit, sind sie für Unternehmen ein zuverlässiger Faktor, mit dem lange zu rechnen ist. Die Investition in ein betriebliches Gesundheitsmanagement ist dabei eine Investition in die Zukunft, die sich lohnt.

Die aktuellen Statistiken über die Krankheiten und Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind deutliche Hinweise, die für ein Gesundheitsmanagement sprechen. An erster Stelle der Erkrankungen am Arbeitsplatz stehen noch immer die Beschwerden an Muskeln, Knochen und Gelenken. In manchen Branchen ist die körperliche Belastung so hoch, dass Rücken, Knie, Schultern oder andere Körperteile unweigerlich den Dienst versagen. Aber auch die Arbeit am Schreibtisch und vor dem Computer verursacht Bandscheibenvorfälle, „Mausarme“ und andere Skelettbeeinträchtigungen. Fast ein Viertel aller Beschäftigten fällt wegen dieser Krankheiten aus. Das Besondere daran: Wird seitens der Erkrankten nicht mit einer Änderung der Bewegung bzw. des Verhaltens reagiert, sind Schmerzen und Auszeiten ein wiederkehrendes Thema, das nicht selten in der Frührente endet. Für ein betriebliches Gesundheitsmanagement lautet demnach die Herausforderung:
• gesunde Arbeitsmittel bereitstellen (Tische, Stühle, Bildschirme etc.)
• Erleichterungen bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten (Hilfsmittel zum Heben, Tragen etc.)
• Bewegungsangebote
• Entspannungsangebote.

Um den Beschäftigten den Zugang zu erleichtern, müssen Veränderungen und Angebote nicht nur greifbar nah sein, sondern auch in das Berufsleben integriert werden. Mögliche Ideen sind:
• Fitness-Container auf dem Betriebsgelände
• Duschen und Umkleiden für Büroangestellte
• mobiler Massage-Service
• kompetente Trainer und Experten im Unternehmen.

Gelingt es im betrieblichen Gesundheitsmanagement, aus dem Thema Krankheit das Thema Gesundheit zu machen, sinkt die Hemmschwelle zum Mitmachen. Dies gilt insbesondere bei den psychischen Erkrankungen.
• Stress
• Burn-out
• Sucht
sind die vorrangigen Themen im Berufsleben. Die Zahl der psychischen Erkrankungen hat in den letzten Jahren um mehr als 60 % zugenommen. Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, ist statistisch wenigstens 25 Tage krankgeschrieben. Kann eine psychische Erkrankung nicht umfassend behandelt und ausgeheilt werden, sind Rückfall und/oder Verschlimmerung die Folge. Nicht ohne Grund beginnt mit pausenlosem Stress ein Prozess der Erschöpfung, der in Sucht, Depression oder Suizid enden kann. Beschäftigte, deren Symptome zum Krankheitsbild Burn-out gehören, fallen im für sie besten Fall ungefähr ein halbes Jahr aus. Erst dann haben sie die Chance, durch Therapie und Aus-Zeit überhaupt wieder gesund und vor allem belastbar zu werden.

Um sowohl Beschäftigte gesund zu erhalten, als auch im Unternehmen einen niedrigen Krankenstand zu sichern, sind Prävention und frühzeitiges Handeln unbedingt angezeigt. Im besten Falle werden Arbeitsvorgänge modifiziert, Störungen umfassend behoben und die Wünsche von Beschäftigten berücksichtigt. Dies ist die Garantie dafür, dass Stress beseitigt werden kann, Erholungspausen wahrgenommen werden und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Motivation für ihre Tätigkeit behalten. Vor diesen Hintergrund gewinnt ein modifizierter Slogan aus der Werbung an Bedeutung: Ist der Arbeitnehmer gesund, freut sich die Firma.