Der Berliner Verfassungsschutz hat eine Studie zu
den Anhängern der salafistischen Ideologie vorgestellt, und diese
Studie ist die erste ihrer Art in der gesamten Bundesrepublik.
Sicherheitsbehörden sowie Beschäftigte von Präventions- und
Deradikalisierungsprojekten haben damit nun erstmals eine valide
Datenbasis. Gesicherte Erkenntnisse statt gefühlten Wissens: Das kann
den Kampf gegen den religiös verbrämten Extremismus zielgerichteter
und wirkungsvoller machen.
Gut zu wissen ist es beispielsweise, dass sich unter den selbst
ernannten Tugendwächtern eben nicht nur Jugendliche und
Heranwachsende befinden, sondern dass viele längst Ende 30 oder schon
jenseits der 40 sind. Die Szene ist also etablierter als angenommen.
Wichtig für die politische Diskussion ist auch die Erkenntnis,
dass unter den zurzeit 950 Salafisten offenbar nur wenige Flüchtlinge
sind. Das dürfte den Rechtspopulisten den Wind aus den Segeln nehmen.
Was bleibt, ist die Frage, warum es eine solche Studie erst jetzt
gibt. Denn die salafistische Szene entstand in Deutschland und Berlin
bereits vor mehr als zehn Jahren. Eine ordentlich aufbereitete
Excel-Auswertung hätte also schon vor vielen Jahren vorliegen können.
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