Bericht: Deutschland bricht Geld-Versprechen an Afrika

Deutschland ist wesentlich dafür verantwortlich, dass die G-7- Staaten ihre finanziellen Zusagen an Afrika nicht eingehalten haben. Das geht aus einem Bericht der – von den Rockstars Bono und Bob Geldof gegründeten – entwicklungspolitischen Organisation One hervor, der diese Woche veröffentlicht werden soll, wie der „Spiegel“ meldet. 2005 hatten die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industriestaaten im schottischen Gleneagles ein Hilfspaket für Afrika beschlossen. Demnach sollte die Entwicklungshilfe für die besonders armen Länder südlich der Sahara von 17,5 Milliarden Dollar im Jahr 2004 schrittweise erhöht werden auf 35,7 Milliarden Dollar im Jahr 2010. Deutschlands Anteil daran beträgt rund 6,7 Milliarden Dollar. Tatsächlich zahlte Berlin aber nur die Hälfte. Ein ähnlich hoher Fehlbetrag entfällt auf Italien, während Kanada und die USA über ihre Zusagen hinausgegangen sind. Die Bundesregierung müsse insgesamt die Entwicklungsausgaben deutlich schneller erhöhen als bisher, so One-Deutschland-Direktor Tobias Kahler, sonst werde die Bundesrepublik „erst 2022 das für 2015 international vereinbarte Ziel erreichen, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungspolitik aufzuwenden“.