Mit völligem Unverständnis reagiert die
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) darauf, dass zwar
einerseits aktuell in wesentlichen Teilen des Gesundheitswesens
strukturelle und sogar finanzwirksame Reformen angegangen werden,
andererseits aber die seit langem konsentierten und als dringend
erforderlich anerkannten strukturellen Reformen des zahnärztlichen
Vergütungssystems weiterhin auf die lange Bank geschoben werden
sollen.
„In unserem Bereich gibt es statt mutiger und längst überfälliger
Reformschritte bisher nur Absichtserklärungen der Politik. Wir
fordern die Abschaffung der starren Budgetierung und die Anpassung
der Gesamtvergütungen an den tatsächlichen Versorgungsbedarf der
Menschen im Land“, erklärte der Vorsitzende des Vorstandes der KZBV,
Dr. Jürgen Fedderwitz. „Gerade solche dringend notwendigen Reformen
mutig und zeitnah anzugehen, war erklärtes Ziel der
Regierungsparteien im Koalitionsvertrag. Umso größer sind unser
Unverständnis und unsere Enttäuschung angesichts der Realitäten.“
Selbst wenn man den Zusagen der Regierungskoalition glaube, so
Fedderwitz weiter, würden mindestens zwei weitere Jahre ungenutzt
vergehen, in denen das zahnärztliche Versorgungssystem weiterhin
nicht wettbewerbsfähig sei, obwohl überall lauthals nach Wettbewerb
im Gesundheitssystem gerufen werde.
Fedderwitz: „Ich appelliere nachdrücklich an die Bundesregierung,
die strukturellen Reformen in der vertragszahnärztlichen Versorgung
zeitnah anzugehen und nicht weiter zu verschieben. Wer den Wettbewerb
im Gesundheitswesen will, muss auch faire Voraussetzungen dafür
schaffen. Die KZBV ist jederzeit zu Gesprächen bereit. Die Ungeduld
wird größer, der Druck wächst.“
Für Rückfragen:
Dr. Reiner Kern, Tel.: 030 – 28 01 79 27
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
Universitätsstr. 73, 50931 Köln
Internet: www.kzbv.de