Bei Rückenschmerzen unters Messer? – Umfrage: Jeder achte Patient mit chronischen Problemen entscheidet sich für eine Operation – Experte rät nur bei schwerwiegenden Gründen zu Eingriff

Der einzige Ausweg für Rückenschmerzpatienten,
die unter chronischen Problemen leiden, scheint oft eine Operation zu
sein. Jeder achte Betroffene (13 %) hat laut einer repräsentativen
Umfrage im Auftrag des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ schon
einen solchen Eingriff gewagt. Experten raten dabei zu äußerster
Vorsicht. „Schmerz allein rechtfertigt keine Operation“, betont der
Direktor der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an
der Berliner Charité, Professor Wolfgang Ertel, in der aktuellen
Ausgabe und warnt Rückenschmerzpatienten vor einem voreiligen
Eingriff. Nur bei schwerwiegenden Bandscheibenproblemen plädiert der
Wirbelsäulenspezialist für eine OP. Dies sei dann der Fall, wenn der
Patient Blase und Schließmuskel nicht mehr kontrollieren oder
beispielsweise Zehen und Vorfuß nicht mehr hochziehen könne. Erst
wenn bei einer konservativen Therapie nach acht bis zehn Wochen keine
deutliche Schmerzlinderung eintrete, solle man einen operativen
Eingriff ins Auge fassen, informiert Ertel. Ihm zufolge bergen
Bandscheiben-OPs auch gefährliche Risiken. Zum einen könne eine
Komplikation auftreten, das sogenannte Postnukleotomie-Syndrom. Dann
bekomme der Patient nach kurzer Zeit die gleichen Beschwerden wie vor
der Operation. Zum anderen würden bei jedem Bandscheibeneingriff auch
Bandstrukturen an der Wirbelsäule entfernt, welche die Stabilität
zwischen den Wirbelkörpern garantieren. So verursache man Schäden,
die möglicherweise Jahre später zu Beschwerden führten, sagt der
Experte.

Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmagazins
„Apotheken Umschau“ durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg
bei 2.144 Bundesbürgern ab 14 Jahre, darunter 205 Frauen und Männer,
die in den vergangenen zwölf Monaten unter chronischen
Rückenschmerzen gelitten haben.

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