BDS-Mittelstandsindex erreicht Rekordwert

MÜNCHEN. „In einer sich abkühlenden Konjunktur erweist sich der bayerische Mittelstand einmal mehr als Stabilitätsanker in der Wirtschaft“, erklärt Markus Droth, Hauptgeschäftsführer des Bundes der Selbständigen (BDS) – Gewerbeverband Bayern bei der Vorstellung der neuesten Zahlen des BDS-Stimmungstests. Trotz der Krisenanzeichen stieg der Konjunkturindex, der die derzeitige wirt-schaftliche Lage bei Bayerns Klein-und Mittelbetrieben abbildet, auf 35 Punkte. Konkreter: 45 Prozent der Befragten haben eine „gute“, nur 10 Prozent eine „schlechte“ Geschäftslage. Knapp die Hälfte (45 Prozent) macht derzeit „befriedigende“ Geschäfte.
„Ich bin positiv überrascht von der guten wirtschaftlichen Lage im Mittelstand. Ich betreue seit 2005 den BDS-Stimmungstest und dies ist ein neuer Rekordwert“, erklärt Professor Karlheinz Zwerenz von der Hochschule München, der wissenschaftliche Leiter der Studie. Er schränkt aber ein, dass die posi-tive Entwicklung so wohl nicht weiter gehen wird: „Die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten haben sich seit dem letzten Test im Januar eingetrübt. Sie sind immer noch positiv und das trotz zahlreicher Ne-gativmeldungen zur Schuldenkrise in Europa und den USA.“ In Zahlen: Der BDS Geschäftserwar-tungsindex geht mit plus 19 auf das Niveau von vor etwa zwei Jahren zurück. 27 Prozent haben „gute“, nur 8 Prozent „schlechte“ Geschäftserwartungen. Etwa zwei Drittel (65 Prozent) sehen keine Ver-änderung der Erwartungen.
Dies wirkt sich auch auf die Beschäftigungsnachfrage aus: Von einem Rekordniveau im Januar 2011 sinkt der BDS Beschäftigungsindex auf plus elf, den zweitbesten Wert der vergangenen fünf Jahre. 17 Prozent möchten weiterhin mehr Mitarbeiter einstellen, sechs Prozent planen mit weniger Beschäftigten und 77 Prozent planen keine Veränderung. „Wenn der Mittelstand weiter der Motor der immer noch positiven wirtschaftlichen Entwicklung bleiben soll, dann muss die Politik stärker als bisher versuchen, das Vertrauen der Bürger und der Märkte zurückgewinnen. Mehr Sacharbeit und weniger verbale Schnellschüsse wären ein guter Anfang“, fordert Ingolf F. Brauner, der Präsident des BDS Bayern als Quintessenz aus dem Stimmungstest.

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