Ohne ein regulatorisches
Umstellungsdatum könnte der einheitliche europäische Zahlungsraum
Sepa (Single Euro Payments Area) scheitern. Laut einer aktuellen
Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint (
www.bearingpoint.de ) unter 42 Banken aus neun Ländern halten über 80
Prozent der befragten Institute einen verbindlichen Termin für die
Umstellung von nationalen Zahlungssystemen auf Sepa für notwendig.
Einen unbefristeten Parallelbetrieb zu den nationalen Verfahren
können sich lediglich 14 Prozent vorstellen. Die meisten Befragten
(38 Prozent) fordern eine stufenweise Einführung, in der zunächst die
europäischen Überweisungen und dann die Lastschriften verbindlich
werden. Den richtigen Zeitpunkt für die Umstellung sieht der Großteil
der Banken zwischen 2013 und 2015. Ein Umstellungsdatum soll laut
Meinung der Befragten durch eine Regulierung der EU-Kommission
durchgesetzt werden (52 Prozent).
Sepa soll dazu dienen, grenzüberschreitende Überweisungen und
Lastschriften genauso schnell abzuwickeln wie im Inland. Der
Startschuss fiel vor rund drei Jahren. Seitdem laufen Sepa-Verfahren
und nationale Verfahren parallel. Unter den befragten Instituten
bieten 90 Prozent die Sepa-Überweisung bereits an. Genauso viele
planten zum Zeitpunkt der Befragung, das Lastschriftverfahren „SDD
Core“ bis spätestens 1. November 2010 eingeführt zu haben. Trotzdem
wird der europäische Zahlungsverkehr bisher nur sehr zögerlich
genutzt. Die EU-Kommission plant deshalb noch dieses Jahr einen
Verordnungsentwurf zur verbindlichen Einführung von Sepa vorzulegen.
Sepa soll für Öffentliche Einrichtungen, Banken und Unternehmen
verpflichtend werden / Öffentliche Verwaltung und Firmen zögerlich
71 Prozent der Befragten sehen die EU-Kommission als treibende
Kraft bei der Sepa-Einführung. Öffentliche Verwaltung und
Firmenkunden verhalten sich tendenziell eher zurückhaltend. Dabei
kann der einheitliche europäische Zahlungsraum gerade ihnen aufgrund
von hoher Standardisierung Vorteile bringen. Aus Sicht der befragten
Banken sollten zukünftig vor allem die Öffentlichen Einrichtungen
dazu verpflichtet werden, Sepa verbindlich zu nutzen (79 Prozent).
Aber auch für Banken (74 Prozent) und Firmenkunden (69 Prozent)
sollten die SEPA-Verfahren obligatorisch werden. Lediglich 50 Prozent
halten es für sinnvoll, Privatkunden zur Sepa-Nutzung zu
verpflichten.
IBAN und BIC ersetzen Kontonummer und Bankleitzahl
Wenn Sepa die nationalen Verfahren ablöst, bedeutet dies den
Verzicht auf die nationalen Kontonummern und Bankleitzahlen. Laut 79
Prozent der befragten Institute führt kein Weg daran vorbei, den
gesamten Zahlungsverkehr im In- und Ausland auf die längeren
international gültigen Formate IBAN und BIC umzustellen.
Dementsprechend sollte der verbindliche Start von Sepa mit einer
umfassenden Verbraucheraufklärung einhergehen. Hier sehen 76 Prozent
der Banken staatliche Stellen gefordert, eine entsprechende Akzeptanz
herzustellen.
Keine Mehrkosten für Kunden – hoher Investitionsbedarf für
Institute
Laut BearingPoint-Studie geht die Mehrheit der Institute nicht
davon aus, dass durch Sepa eine Preissteigerung auf die Kunden
zukommt. 62 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die
Transaktionskosten sinken oder zumindest unverändert bleiben werden.
Die Banken werden sich hingegen auf ein Mehr an Kosten einstellen
müssen. Über 80 Prozent werden laut Befragung im Rahmen der
Systemumstellung ihre IT-Architektur anpassen und bestehende Systeme
teilweise komplett ablösen müssen.
„Durch Sepa haben sich die Rahmenbedingungen im Zahlungsverkehr
stark verändert. Dennoch wurde die neue strategische Ausrichtung in
vielen Instituten oft nur halbherzig oder gar nicht erörtert“, so
Christian Bruck, Practice Director bei BearingPoint. „Spätestens mit
der Umsetzung eines regulatorischen Enddatums sollte sich jedes
Institut zu einer klaren Positionierung im Zahlungsverkehr
entschieden haben. Andernfalls können die erwarteten sinkenden Margen
nur schwer kompensiert werden“.
Über BearingPoint
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BearingPoint-Berater anspruchsvolle Ziele und entwickeln Lösungen,
Prozesse und Systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies
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der Übernahme durch seine Partner im Rahmen eines Management Buy-Out
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