Bain-Studie zu Solvency II: Viele Versicherer unterschätzen noch die Auswirkungen der neuen Regulierung

– Einführung von Solvency II erfordert grundlegende Neuausrichtung
der gesamten Organisation
– Studie von Bain & Company und Towers Watson untersucht
Auswirkungen der neuen Regeln
– Ab Januar 2011 werden Bain und Towers Watson Strategien zur
effizienten Implementierung und Kapitaloptimierung aufzeigen

Viele Versicherungsunternehmen unterschätzen noch die Auswirkungen
von Solvency II auf ihre Organisation und die notwendigen
Vorarbeiten. Ab Januar 2011 wird Bain & Company daher gemeinsam mit
Towers Watson die erste umfangreiche Studie über die Konsequenzen der
neuen EU-weiten Regulierung auf Basis der aktuellen
QIS5-Spezifikation vorlegen. Die beiden Beratungsunternehmen
reagieren damit auf die weit verbreitete Unsicherheit in der
Versicherungsbranche über die Auswirkungen des neuen Regelwerks sowie
den richtigen Zeitpunkt und Umfang der Neuausrichtung.

Ab 2013 sollen EU-weit neue Eigenkapitalregeln für die
Versicherungsbranche gelten. Derzeit läuft die fünfte quantitative
Studie (QIS5) für das entsprechende Regelwerk Solvency II, auf deren
Basis im kommenden Jahr dann letzte Einzelheiten zu den
Kapitalanforderungen festgelegt werden. Während sich die meisten
Versicherer bereits mit konkreten Auswirkungen der neuen Regeln auf
die Kapitalanlage beschäftigen, legen sie zu wenig Wert auf mögliche
fundamentale Veränderungen ihres Geschäftsmodells, ihrer Organisation
und Kultur, ihrer Prozesse sowie ihrer IT-Strategie und Architektur.

Traditionell stehen die Risiken im Mittelpunkt der strategischen
Überlegungen sowie der Produktpolitik von Versicherungsunternehmen.
Kapital als knappe Ressource ist derzeit noch bei kaum einem
Versicherer in den Fokus gerückt. Bain-Partner und
Versicherungsexperte Dr. Gunther Schwarz sieht dringenden
Handlungsbedarf: „Versicherer müssen sich 2011 intensiv mit einer
Optimierung und Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells infolge von
Solvency II beschäftigen, um ab 2013 am Markt nicht ins Hintertreffen
zu geraten.“ Anders als bei Basel III für Banken sind für die
Versicherer, zumindest derzeit, noch keine Übergangsfristen
festgelegt. „Die Versicherungsindustrie und auch die Aufsicht werden
die geforderte Übergangsfrist dringend benötigen, um sich auf die
fundamentalen Änderungen einzustellen“, so Schwarz.

Solvency II – zentrale strategische und kulturelle Herausforderung

Gemeinsam mit der weltweit führenden aktuariellen Beratung Towers
Watson wird Bain & Company ab Januar 2011 eine umfangreiche Studie
zum Thema „Solvency II – eine kulturelle und strategische
Herausforderung“ vorlegen. Sie wird als erste Studie auf der
aktuellen QIS5-Spezifikation basieren und somit die Realität in den
wichtigsten europäischen Versicherungsmärkten Ende 2010
widerspiegeln. Aufgrund der Tiefe der erhobenen Daten wird die Studie
einen genauen Einblick ermöglichen, in welchen großen EU-Staaten
welche Versicherungssparten wie gut auf die neuen Eigenkapitalregeln
vorbereitet sind. Auf dieser Basis lässt sich aufzeigen, wie
nachhaltig die Geschäftsmodelle der wichtigsten Marktteilnehmer in
den vier großen EU-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien
sowie Italien sind und mit welchen Strategien Versicherer ihre
Marktstellung optimieren können.

Bain-Partner Schwarz sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir bei
dieser für die Versicherungsbranche wichtigen Studie mit den Kollegen
von Towers Watson zusammenarbeiten. Ihr exzellentes aktuarielles
Know-how ergänzt sich sehr gut mit unserer strategischen sowie
Organisationsexpertise. So können wir umfassende Unterstützung bei
der Umsetzung von Solvency II und dem zentralen Thema
Kapitaloptimierung bieten.“

Frank Schepers von Towers Watson erklärt: „Wer 2011 nicht handelt,
bringt sein Unternehmen mittelfristig in Gefahr. Solvency II bedeutet
die größte Umwälzung in der Versicherungsbranche seit vielen Jahren.
Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit Bain auf Basis unserer
Studie nationalen und internationalen Versicherern helfen können,
diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen.“

Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany
Karlsplatz 1, 80335 München
Tel: +49 89 5123 1246, E-Mail: leila.kunstmann@bain.com