Unter den vielen Seitenwechslern, die ihre
politischen Ambitionen wie Pofalla oder Niebel mehr oder weniger
notgedrungen begraben haben, fällt Roland Koch etwas aus dem Rahmen.
Nach elf Jahren als hessischer Ministerpräsident wollte er sich nicht
als Lobbyist verdingen, sondern selbst ein Unternehmen führen – um
nun, nach gerade einmal drei Jahren an der Spitze des Baukonzerns
Bilfinger, grandios zu scheitern. Trotz erster Erfolge zu Beginn
seiner Managerkarriere musste Koch lernen, dass in der Wirtschaft
nicht nur alle vier Jahre abgerechnet wird wie in der Politik,
sondern Quartal für Quartal. Aktionäre und Aufsichtsräte sind bei
weitem nicht so geduldig und auch nicht so vergesslich wie viele
Wähler.
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