Der scheidende Präsident ist einer der letzten
überzeugten EU-Anhänger in Ankara. Anders als Erdogan, der die
eigenständige Macht der Regionalmacht Türkei betont, streicht Gül
stets die Bedeutung einer internationalen Einbindung des Landes
heraus. Bisher galten EU-Befürworter wie Vizepremier Ali Babacan als
Verlierer der neuen Ordnung unter Erdogan, EU-Skeptiker wie
Wirtschaftsberater Yigit Bulut als Aufsteiger der „neuen Türkei“. Ein
Eintritt Güls in die Regierung könnte das ändern. Auch die
Kommunikation mit Europa würde mit Gül sicher einfacher. Die Frage
ist nur, ob Erdogan bereit ist, seinen Freund Gül zum Regierungschef
zu machen.
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