„Die Entwicklung zum Bewerbermarkt hat sich 2018/19
fortgesetzt. Dabei ist die Herausforderung, Ausbildungssuchende und Betriebe
zusammenzubringen, unverändert groß. Um hier voranzukommen, ist mehr
Kompromissbereitschaft gefragt.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, bei der Vorstellung der Bilanz
des Berufsberatungsjahres 2018/2019 und appellierte: „Wenn Bewerberinnen und
Bewerber sich auch für Ausbildungsberufe jenseits ihres Traumberufes öffnen und
Betriebe zudem nicht ganz so gute Kandidaten in Erwägung ziehen, bin ich
optimistisch, dass in der Nachvermittlungszeit noch Ausbildungsverhältnisse
zustande kommen.“
Von Oktober 2018 bis September 2019 wurden den Agenturen für Arbeit und den
Jobcentern in gemeinsamen Einrichtungen insgesamt 572.000
Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 6.600 mehr als im
Vorjahreszeitraum. Der überwiegende Teil sind betriebliche Ausbildungsstellen;
sie verzeichnen ein Plus von 9.500 auf 556.000.
Seit Beginn des Beratungsjahres am 1. Oktober 2018 haben insgesamt 511.800
Bewerberinnen und Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der
Jobcenter bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Das
waren 23.800 weniger als im Vorjahr.
Damit gab es auch in diesem Beratungsjahr mehr gemeldete betriebliche
Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerberinnen und Bewerber. Bundesweit kamen
auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen 92 gemeldete Bewerberinnen und
Bewerber. Allerdings bleiben die regionalen, berufsfachlichen und
qualifikatorischen Ungleichgewichte eine Herausforderung für den Marktausgleich.
Regional betrachtet waren in Süddeutschland, im Saarland, in Thüringen und
Mecklenburg-Vorpommern sowie in Hamburg deutlich mehr Ausbildungsstellen als
Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Im Gegensatz dazu fehlten betriebliche
Ausbildungsstellen vor allem in Berlin, aber auch in Hessen und
Nordrhein-Westfalen.
In einigen Berufen ist die Chance auf eine Ausbildungsstelle deutlich höher als
in anderen. So fehlten Bewerberinnen und Bewerber vor allem in vielen
Handwerksberufen wie in der Herstellung und im Verkauf von Fleisch- und
Backwaren oder in Bau- und baunahen Berufen (z. B. Klempnerei, Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik oder Energietechnik), in Hotel- und
Gaststättenberufen, aber auch in der Mechatronik und Automatisierungstechnik. Im
Gegensatz dazu gab es viel weniger Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und
Bewerber zum Beispiel in der Tischlerei, im Kfz-Verkauf und in der Kfz-Technik,
in Büro- und Verwaltungsberufen oder in der medizinischen Fachassistenz.
In der Folge dieser Disparitäten waren am 30. September 2019 insgesamt noch
unbesetzte 53.100 Ausbildungsstellen zu vermitteln. Gegenüber dem Vorjahr waren
das 4.500 weniger. Noch unbesetzt waren vor allem Ausbildungsstellen im
Frisörhandwerk, im Bäcker- und Fleischerhandwerk einschließlich dem
Lebensmittelverkauf, in der Gastronomie und Hotellerie sowie in einigen Bau- und
baunahen Berufen.
Zeitgleich waren 24.500 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, ebenso viele
wie vor einem Jahr. Damit blieben 5 Prozent der gemeldeten Bewerberinnen und
Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot.
Wie im Vorjahr mündete rund die Hälfte der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber
in eine Berufsausbildung (49 Prozent) ein. 16 Prozent haben sich für einen
weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden und 2 Prozent
für eine geförderte Qualifizierung wie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme
oder eine Einstiegsqualifizierung. Weitere 7 Prozent haben eine Arbeit
aufgenommen, 2 Prozent engagieren sich in gemeinnützigen, sozialen Diensten und
4 Prozent haben sich arbeitslos gemeldet. Von 13 Prozent der Bewerberinnen und
Bewerber liegen keine Informationen vor.
Neben den unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern sind 49.200 junge Menschen
zum 30. September zwar in eine Alternative eingemündet, haben aber ihren
Vermittlungswunsch in eine duale Ausbildung dennoch aufrechterhalten. Ihre
Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 4.900 niedriger.
Für diese sowie für die noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber werden die
Vermittlungsaktivitäten fortgesetzt. Außerdem melden sich auch jetzt noch junge
Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer
Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die (wieder) frei
geworden sind.
Weitergehende statistische Informationen finden Sie im Internet unter
statistik.arbeitsagentur.de > Arbeitsmarktberichte > Ausbildungsmarkt.
Weitere Informationen finden Sie im Mediendienst der Bundesagentur für Arbeit.
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