Ausbildung kann auch Spaß machen

Den Spruch: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ kann wohl der Großteil der Auszubildenden nachempfinden. Oft sind schlechte Bezahlung und Ausbeutung der Grund. Viele Firmen bekommen sogar einen finanziellen Zuschuss, wenn sie Azubis einstellen. Doch genau diese werden dann vom Arbeitgeber in vielen Fällen als billige Arbeitskraft missbraucht. Ein Azubi über 18 Jahren hat i. d. R. die gleichen Arbeitszeiten wie ein fest angestellter, bereits ausgelernter Mitarbeiter. Er kann also die gleichen Arbeiten leisten, wie diese, wenn er einmal eingelernt wurde und noch dazu darf er viel weniger Geld bekommen. Da fällt es einigen Vorgesetzten nicht schwer, die Ausbildung auf der ganzen Linie zu vernachlässigen und den Azubi stattdessen in den ganz normalen Betriebsalltag einzuspannen, als wäre er eine bereits ausgelernte Fachkraft. Ein Ausbilder, der, wie es eigentlich der Sinn einer Ausbildung ist, sich mit einem zusammensetzt und nach und nach die wichtigsten Lerninhalte vermittelt, ist dabei Fehlanzeige. Leider tritt dieser Fall in den letzten Jahren immer häufiger auf. Da ist es doch dann kein Wunder, dass der Azubi nach der Lehre meist nicht übernommen und stattdessen lieber ein neuer eingestellt wird.

Es gibt aber zum Glück auch noch Betriebe, denen es wirklich darum geht, jungen Menschen einen Beruf zu vermitteln und ihm die wichtigsten Inhalte beizubringen. Um noch bessere Ressourcen aufbringen zu können, schließen sich in diesem Sinne zu Gemeinschaften zusammen. Vorteile hiervon sind unter anderem, dass es immer mehrere Azubis zur gleichen Zeit und in verschiedenen Lehrjahren gibt und diese sich auch untereinander bei Problemen helfen können. Außerdem durchlaufen die Lehrlinge innerhalb ihrer Ausbildung die verschiedenen Betriebe und deren Abteilungen. Dies bringt Abwechslung und neue Erfahrungen, da jeder Betrieb und jeder Bereich etwas anders arbeitet. Zudem lernt man neue Kollegen kennen und muss lernen, sich in immer wieder neue Arbeitsweisen einzufinden.

Ein Beispiel für einen solchen Zusammenschluss ist die Würzburger Medienakademie, auch Wüma genannt. Sie entstand 2007 als Zusammenschluss der Mediengruppe Mainpost, Krick Unternehmensfamilie und die Vogel Business Meide GmbH & Co. KG, mittlerweile ist auch die Stürtz GmbH als weiterer Gesellschafter hinzugekommen. Durch die gleiche Branche aber doch unterschiedliche Aufgabenbereiche der beteiligten Firmen wird den Auszubildenden eine große Vielfalt an Möglichkeiten geboten. Das dieses Prinzip auch Erfolg hat, zeigen oft die Abschlussergebnisse der Lehrlinge, die nicht selten mit hervorragend bestanden werden.