Ausbau der europäischen Stromnetze für die vermehrte Integration erneuerbarer Energien notwendig / Ergebnisse regionaler Studien zur Entwicklung der Energiesysteme in Europa vorgestellt

Europas Stromnetze müssen massiv ausgebaut werden,
wenn die EU-Wachstumsziele für erneuerbare Energien erfüllt werden
sollen. So ist beispielsweise in Italien bis 2050 ein Ausbau der
Stromnetze um bis zu 170 Prozent im Vergleich zu heute notwendig, um
den Stromtransport von zukünftigen Standorten erneuerbarer
Stromerzeugung im Süden in die Nachfragezentren im Norden zu
gewährleisten. Dies ist ein beispielhaftes Ergebnis der regionalen
Studien des EU-Projekts SUSPLAN, die jetzt vorgestellt wurden. Das
Projekt untersucht die Energiesysteme in neun europäischen Regionen
und entwickelt Szenarien zur verstärkten Integration erneuerbarer
Energien. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist einer von 16
SUSPLAN-Projektpartnern aus 12 Ländern.

Während die Studienergebnisse deutlich zeigen, dass in vielen
europäischen Regionen langfristig ein massiver Ausbau der Stromnetze
notwendig ist, stellt sich die Situation bei den Gasnetzen anders
dar: Energieeffiziente Wohnhäuser lassen den Heiz- und damit
verbunden auch den Gasbedarf deutlich sinken. Das steht einer
Erweiterung der Gasnetze entgegen. So wird beispielsweise in Spanien
die Gasnachfrage der Haushalte ab 2020 wesentlich geringer ausfallen
als angenommen. Schon ab 2020 ist dort daher kein weiterer Ausbau der
Gasinfrastruktur notwendig. Ähnlich verhält es sich in Österreich:
Hier wird aufgrund des sinkenden Gasbedarfs der Haushalte nach 2030
keine Erweiterung der Gasinfrastruktur erforderlich sein.

Die Weiterentwicklung der Energiesysteme ist ein langfristiger
Prozess. Daher erarbeiten die SUSPLAN-Projektpartner entsprechende
Strategien für den Zeitraum 2030 bis 2050. Basierend auf einem
ganzheitlichen Ansatz werden Strom- und Gas- beziehungsweise
Wärmeinfrastruktur zusammenhängend betrachtet. Um bis 2050 möglichst
viele erneuerbare Ressourcen integrieren zu können, ist es bereits
heute notwendig, den Umbau der Energiesysteme einzuleiten. Dafür gibt
SUSPLAN unter anderem durch die regionalen Fallstudien entscheidende
Impulse. Darauf aufbauend werden in weiteren Studien jetzt
länderübergreifende Energieinfrastrukturen untersucht. Alle
Ergebnisse des SUSPLAN-Projekts werden auf einer internationalen
Konferenz am 7. Dezember in Berlin vorgestellt.

Nähere Informationen zur Konferenz und zu den SUSPLAN-Ergebnissen
finden sich unter www.susplan.eu.

Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena),
Nadia Grimm,
Chausseestraße 128a,
10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-804,
Fax: +49 (0)30 72 61 65-699,
E-Mail: grimm@dena.de,
Internet: www.dena.de