Aufschwung hat leicht an Kraft verloren

Der Aufschwung der deutschen Industrie hat im
Verlauf des dritten Quartals 2010 leicht an Schwung verloren. Kurz
vor Beginn des vierten Quartals legte die industrielle Fertigung
allerdings wieder stärker zu. Darauf deutet die hohe Dynamik im
industrie- und baunahen Handel mit Metallhalbzeug.

Die aktuelle Geschäftsklimaumfrage des Wirtschaftsverbandes
Großhandel Metallhalbzeug e. V. (WGM) zeigt, dass sich Deutschland,
unbeeindruckt der schwächeren Entwicklung des wichtigen europäischen
Absatzmarktes, weiterhin in einem stabilen Aufschwung befindet.
Ausschlaggebend ist hier die Erholung der Investitionsgüterindustrie.
Hinzu kommen die gute Geschäftsentwicklung der Bauwirtschaft und die
Belebung des privaten Konsums.

Der WGM-Geschäftsklimaindex stieg Mitte September mit 4,4 Punkten
deutlich an. Maßgeblich für diesen Anstieg sind die positiven
Erwartungen der Unternehmen. Die Geschäftslage selbst hat sich im
Verlauf des dritten Quartals hingegen nur bei wenigen Unternehmen
erneut verbessert.

Die positive Beurteilung der Perspektiven basiert zum einen auf
der aktuellen Auftragslage der Handelsunternehmen. Ein Stück spiegelt
sich zum anderen darin aber auch Optimismus wider. Es muss sich
zeigen, ob die Märkte diese Erwartungen im Verlauf des vierten
Quartals tatsächlich rechtfertigen. Ebenfalls offen ist, ob die
weniger positive Beurteilung der aktuellen Geschäftslage Ergebnis des
abklingenden Lagerzyklus oder Anzeichen einer abnehmenden
industriellen Fertigung ist.

Aufgrund weltweit auslaufender Konjunkturprogramme erwartet der
WGM, dass die globale Dynamik in den kommenden Wochen nachlassen
wird. Die außenwirtschaftlichen Produktionsimpulse werden abnehmen.
Hinzu kommt, dass viele aufgrund der Rezession aufgeschobene
Geschäfte und Investitionen inzwischen nachgeholt wurden.

Der WGM bezweifelt, dass die Belebung der Binnenkonjunktur die
nachlassenden Außenhandelsimpulse vollständig kompensieren kann. Die
konjunkturelle Dynamik wird deshalb nachlassen. Dennoch wird
Deutschland im Jahr 2010 ein überdurchschnittliches Wachstum von gut
drei Prozent erreichen. Die Unsicherheiten hinsichtlich weiterer
wirtschaftlicher Entwicklungen sind nach wie vor groß. Anlass zur
Sorge geben insbesondere die wachsende Arbeitslosigkeit und die hohen
Staatsschulden in einer Reihe von Industrieländern.

Der WGM ist Mitglied des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel,
Dienstleistungen e. V.

Pressekontakt:
Nikolai Malanowski
Geschäftsführung
Wirtschaftsverband Großhandel Metallhalbzeug e.V. (WGM)
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Telefon: 030 – 259 37 38 15