
Köln/Stuttgart, im Februar 2013.- Die Freude ist ihnen anzusehen:“Riesig, echt der Knaller! Wir freuen uns total – all die Vorbereitung hat sich ausgezahlt“, platzt es aus dem 19jährigen Timo Späth, seit kurzem ausgebildeter Mechatroniker, heraus. Und er umarmt zum x-ten Mal Lukas Adler, seinen ein Jahr älteren Teamkollegen und angehenden Fachinformatiker von der SICK AG aus Waldkirch, mit dem er gerade Siegerpokal und Goldmedaillen entgegen genommen hat. Die frisch gekürten Deutschen Meister im WorldSkills Germany-Berufswettbewerb „Mechatroniker“haben gleichzeitig auch die Tickets für die Teilnahme an den 42. WorldSkills gelöst. Das Baden-Württembergische Gewinnerduo wird die deutschen Farben als Teil der Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften der Berufe im Juli 2013 in Leipzig vertreten. Die Silbermedaille ging an das Team Raphael Dötsch (19) und Johannes Strößner (21) von der Curamik Elektronics GmbH aus dem bayrischen Eschenbach, Dritte wurden Adrian Schad und Manuel Schmittner (beide 19 Jahre alt) von der FESTO AG in Esslingen.
Zehn Teams im Finale – darunter eine russische Gastmannschaft – aus je zwei Mechatronikern hatten zuvor auf Europas größter Bildungsmesse didacta in Köln an drei Tagen ihr Können unter Beweis gestellt. In insgesamt 13 Stunden mussten die Teilnehmer vor den Augen Tausender Messebesucher zeigen, was das Berufsbild und die Vielseitigkeit des Mechatronikers ausmacht. Aus Einzelteilen galt es, eine so genannte MPS®-Station, eine Produktionsanlage, wie sie in der Praxis im Fertigungs- oder Logistikbereich eines Unternehmens im Einsatz ist, aufzubauen. Greifarme und andere Geräte mussten installiert und verdrahtet, eine zweite Anlage mit der vorhandenen gekoppelt und alle Vorgänge so programmiert werden, so dass z.B. verschiedene Werkstücke aufgegriffen, transportiert und an den richtigen Platz sortiert werden. Auch eine Reparatursituation und Optimierung waren zu bewältigen.“Ganz klar, das war sehr anspruchsvoll“, ist sich WorldSkills-Chefexperte und Juryvorsitzender Michael Linn bewusst. „Die Teilnehmer mussten alle Register an Fachwissen der Mechanik, Elektronik und Informatik ziehen. Dazu der Zeitdruck und der einer Messe eigene Geräuschpegel. Da zahlte sich auch aus, ob man als Team agiert, sich gut organisiert und abstimmt, genau arbeitet und das vorhandene Know-how abrufen kann – und natürlich mental gut drauf ist.“
Insbesondere das Siegerteam hatte offensichtlich von diesem Anforderungsprofil die meisten Punkte auf der Habenseite und verdient gewonnen. Zugleich bescheinigt Linn dem Wettbewerb im Vergleich zu den Vorjahren eine überaus positive Entwicklung. „Es war ein starkes Feld der teilnehmenden Teams, die gut vorbereitet waren, und wir hatten 2013 z.B. zwei Mädchen dabei, die sich toll geschlagen haben. Während nach Tag 1 alle noch eng beisammen waren, hatten danach jene Teams die Nase vorn, deren Unternehmen Jahr für Jahr beim Wettbewerb dabei sind und diesen Lernprozess auch in die Ausbildung und Vorbereitung integriert haben. Doch solch ein Leistungsvergleich wie die WorldSkills-Meisterschaften sind auch dafür da, dass die vermeintlich Neuen von den –Alten Hasen– profitieren und unter Experten wie Teilnehmern ein reger Erfahrungsaustausch stattfindet.“
In den Statements des bei der Siegerehrung anwesenden Präsidenten des Didacta-Verbandes, Prof. Wassiios Ftheanakis, des Vorstandsvorsitzenden der FESTO AG, Dr. Eberhard Veit, und des Vorstandes von WorldSkills Germany, Dr. Theodor Niehaus, wurde die Vorfreude auf die 42. WorldSkills WM der Berufe im Juli in Leipzig hervorgehoben. Mit einer solchen Leistungsschau der beruflichen Bildung, spannenden und innovativen Wettbewerben auf höchstem internationalen Niveau wollen die Veranstalter Berufsbilder wie den des Mechatronikers für Jugendliche erlebbar machen, verbunden mit mehr Lust auf eine Ausbildung. machen.“Unsere neuen Champions wollen in Leipzig zeigen, dass sie international ganz vorn mitmischen können, vielleicht sogar auf dem Siegertreppchen stehen“, lehnt sich der internationale WorldSkills-Chefexperte Michael Linn weit vor. „Und so werden wir die verbleibenden Wochen für intensives Training nutzen, um Arbeitsabläufe, Handgriffe und Programmierung zu optimieren und noch schneller zu werden.“ Das Daumendrücken aller Anwesenden war den deutschen Mechatroniker-WM-Vertretern sicher.
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