„Guten Tag, ich bin von der Personalberatung XY. Passt es gerade?“, tönt es plötzlich aus dem Telefon. Ein Headhunter. Immer öfter besetzen Firmen ihre Führungspositionen mit Hilfe eines Headhunters. Was ist also nach einem Anruf dieser Art zu tun?
Die meisten Arbeitnehmer werden sich beim ersten Anruf vom Headhunter geschmeichelt fühlen. Doch auch Misstrauen wird durch die oft unerwartete Kontaktaufnahme hervorgerufen werden. Woher kennt der Headhunter meine Daten? Wieso kann er mich auf meiner privaten Handynummer anrufen? Personalberater arbeiten überwiegend mit einem großen Netzwerk, das sie sich über Jahre hinweg aufgebaut haben. Klassischerweise legen sie sich so eine Datenbank (in elektronischer Form, zur einfacheren Bearbeitung und sicheren Aufbewahrung privater Daten) an, worin sich potentielle Übereinstimmungen mit dem gesuchten Profil befinden. Viele Headhunter beschränken sich auf eine einzelne Branche, die sie in vielen Fällen aus eigener Erfahrung gut kennen.
Diskretion und Ehrlichkeit sind das A und O
Worauf jedoch unbedingt auf beiden Seiten geachtet werden sollte: Diskretion und Ehrlichkeit. Da die meisten Arbeitnehmer, die in die zu besetzende Stelle passen, bereits einen Beruf ausüben, rufen Headhunter diese oft bei der Arbeit an und nehmen so den ersten Kontakt auf. Hierbei ist es wichtig, dass der potentielle Kandidat diskret bleibt, nicht mit dem Anruf prahlt und das Telefonat in einer sicheren, nicht für jedermann zugänglichen Umgebung entgegen nimmt. Doch auch der Personalberater achtet darauf, keine Grenzen zu überschreiten und den Kandidaten nicht in für ihn nachteilige Situationen zu bringen. Beide Parteien müssen einander vertrauen können. Außerdem hinterlässt das erste Telefonat einen Eindruck davon, ob der Kandidat sich für die neue Stelle eignen könnte und ob er überhaupt Interesse an einem Wechsel zeigt. Eine Vielzahl von Headhuntern spekuliert dabei auf die in Deutschland recht niedrige Zufriedenheit mit der eigenen Arbeitsstelle.
Den Spieß umdrehen?
Auf einen Anruf vom Headhunter warten so manche ein Leben lang. Aus diesem Grund beschließen viele Arbeitnehmer immer öfter von sich aus einen Personalberater aufzusuchen. In einem Index wie er bei Experteer zu finden ist, kann die passende Anlaufstelle gefunden und kontaktiert werden. Wer also hinreichend qualifiziert ist und sich bereit für den nächsten Schritt auf der Karriereleiter fühlt, sendet seine Unterlagen an die Beratungsstelle seiner Wahl. Vorzugsweise sollte es sich bei diesen Unterlagen um einen kompakten, übersichtlichen Lebenslauf handeln, aus dem schnell die wichtigsten Punkte zur Persönlichkeit und dem beruflichen Werdegang des Arbeitnehmers ersichtlich sind. Die Initiativbewerbung beim Headhunter sollte von Ehrgeiz zeugen, jedoch nicht als übermotiviert interpretiert werden. Wichtig sind eine gesunde Selbsteinschätzung, Motivation, Engagement und eine Portion Leichtigkeit. Geschätzt wird auch der ehrliche Austausch. Ob jemand etwas vorspielt, ist schnell aufgedeckt und kann dazu führen, dass der Headhunter die Zusammenarbeit abbricht. Wer sich jedoch selbst um seine Karriere und den Kontakt zum Headhunter kümmert, erhöht damit die eigene Chance, gesteckte Karriereziele zu erreichen, um ein Vielfaches.