
MANNHEIM. Zwei Tage diskutieren 150 Führungskräfte und Arbeitsmarktexperten aus dem gesamten Bundesgebiet in Mannheim neue Modelle zur Integration von Arbeitsuchenden in den Arbeitsmarkt. Zur JobNETZWERK Zukunftskonferenz 2017 hat das Berliner Unternehmen Jobnet.AG eingeladen, deren Aufsichtsratsvorsitzende der Arbeitsmarkt- und Berufsforscher Prof. Dr. Franz Egle ist. Egle ist auch Gründer und Ehrenpräsident der Mannheimer Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM).
Bei seinem Eröffnungsvortrag betont Prof. Egle: „Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren zum Teil radikal gewandelt. Das bietet neue Chancen“. Egle schlägt vor, innovative Verfahren zu nutzen, um bei Langzeitarbeitslosen bisher nicht gesehene Potenziale zu erschließen. Veranstalter der Tagung ist die Jobnet.AG, marktführendes Unternehmen für Online-Portale und Beratung für Jobcenter, Reha- und Bildungsträger und weitere Institutionen.
Regionale Fachkraft-Clearingstellen zeigen Potenziale auf
Die Big-Data-Analysen der Jobnet.AG zeigen nach Aussage von Prof. Egle, dass es in den meisten Regionen in Deutschland nur vergleichsweise wenige Berufsgruppen gibt, in denen die Hauptzahl der Mitarbeiter gesucht werden. „In dieser spezifischen regionalen Konzentration liegt eine Chance, durch einen Fokus auf diese Engpassberufe ergibt sich eine klare Marschrichtung“, so Prof. Egle, die bisher noch zu wenig beachtet würde. Gleichzeitig sei es notwendig, moderne Verfahren zu nutzen, um wirklich die individuellen Potenziale von Arbeitssuchenden zu erkennen.
Prof. Egle: „Diese beiden Seiten gilt es zusammenzuführen.“ Auf diesen Erkenntnissen basiert das Modell der „Fachkraft-Clearingstellen“, das in Mannheim in den supermodernen Räumen des ZEW vorgestellt wurde.
Keynote-Speaker der Fachtagung ist der international anerkannte Arbeitsmarktexperte Dr. Alexander Spermann. Sein Thema sind nachhaltige Strategien für weniger Arbeitslosigkeit. Der Buchautor zeigt in seinem Vortrag Perspektiven auf, mit welchen individuellen Maßnahmenpaketen die Dauer der Arbeitslosigkeit verringert werden kann. Dr. Melanie Arntz vom ZEW eröffnet den zweiten Veranstaltungstag mit einem Vortrag zur Digitalisierung und der Zukunft der Arbeit. Sie geht der Frage nach, ob die Digitalisierung tatsächlich zum Abbau von Arbeitsplätzen führen wird.
Im Rahmen des Zukunftskongresses werden an insgesamt zehn sogenannten Thementischen innovative Konzepte vorgestellt, wie der regionale Fachkräftemangel reduziert werden kann und gleichzeitig bisher nicht erschlossene Potenziale von Langzeitarbeitslosen genutzt werden können, um für sie eine auskömmliche Beschäftigung zu ermöglichen.
Die Jobnet.AG ist ein Software- und Beratungsunternehmen, das Online-Portale, Profilinginstrumente, sowie Beratung und Schulung für Jobcenter, Bildungs- und Rehaträger sowie Tranfergesellschaften und andere Institution anbietet, die arbeitsuchende Menschen dabei unterstützen, eine nachhaltige Beschäftigung zu finden. Der Leitgedanke der Jobnet.AG lautet: Menschen – miteinander – verbinden.
Hochschule der Wirtschaft für Management in Gesamtkonzept der JobNET.AG eingebunden
Die Hochschule der Wirtschaft für Management ist in das Gesamtkonzept der JobNET.AG mit eingebunden, eine Kooperation wird angestrebt. Der Präsident der HdWM, Prof. Dr. Michael Nagy, sagt: „Seit Jahren bilden wir an unserer Hochschule im Bereich der Akademischen Weiterbildung Fallmanager der Jobcenter fort, ein überaus erfolgreiches Projekt, das von Professor Egle vor Jahren auf den Weg gebracht wurde. Wir haben uns in diesem Bereich bundesweit ein hervorragendes Standing erworben. Weitere Kooperationen, die auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft ausgerichtet sind, können wir uns sehr gut vorstellen. Mit einbezogen in diese Kooperation ist der Mehrheitsgesellschafter der HdWM, der Internationale Bund, einer der großen freien Bildungsträger in Deutschland, der mit seinen 14.000 Beschäftigten rund 700 Bildungseinrichtungen an 300 Standorten betreibt“.
Prof. Dr. Franz Egle (li.), Aufsichtsratsvorsitzender JobNET.AG, Prof. Dr. Michael Nagy, Präsident der Hochschule der Wirtschaft für Management.