1192,20 Euro hat jedes Mitglied der gesetzlichen
Krankenkassen 2012 für die Krankenhäuser bereitgestellt, unabhängig
davon, ob eine Krankenhausbehandlung in Anspruch genommen wurde oder
nicht. Mit insgesamt 62,47 Milliarden Euro erhielten die
Krankenhäuser im vergangenen Jahr von der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) mehr Geld als je zuvor. Die Mär der
Krankenhäuser vom Preisverfall an den Kliniken sollte also niemand
für bare Münze nehmen. „Wer glaubt, es hätte jemals weniger Geld für
Krankenhäuser gegeben oder gar sinkende Preise, der lässt sich in die
Irre führen“, sagte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des
AOK-Bundesverbandes.
Zunehmend wird mit diesem Geld eine nicht medizinisch erklärbare
Mengendynamik finanziert. So hat sich allein die Zahl der lukrativen
Wirbelsäulenoperationen in fünf Jahren mehr als verdoppelt.
„Offensichtlich können die Kliniken nicht mehr garantieren, dass
Patienten ausschließlich aus medizinischen Gründen operiert werden“,
so Deh. „Wenn jetzt die letzten Schräubchen an der Mengenbremse
gelockert werden, dann nimmt man damit in Kauf, dass die Anzahl
unnötiger Operationen weiter in die Höhe schnellt.“
Wenn die Kliniken über fehlende Mittel klagen, dann läge das eher
daran, dass die Bundesländer ihrer Investitionsverpflichtung immer
weniger nachkommen. „Nie wurde weniger Geld von den Ländern für die
Krankenhäuser gezahlt. Da wundert es nicht, dass Geld zweckentfremdet
und statt für die Behandlung von Patienten zum Stopfen der
Investitionslöcher genutzt wird“, sagte Uwe Deh.
Die Beitragszahler hätten ihre Hausaufgaben gemacht, jetzt seien
Länder und Krankenhäuser selbst an der Reihe. Gerade wenn es um
Themen wie Organspende, Chefarztboni oder Hygiene geht, bleibe noch
eine ganze Menge zu tun.
Pressekontakt:
AOK-Bundesverband
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Christine Göpner-Reinecke
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