Antibiotika: Geflügelwirtschaft erarbeitet Reduktionsziele – und fordert Unterstützung bei Zulassung innovativer Verfahren

Die deutsche Geflügelwirtschaft steht für einen
verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika und will aktiv ihren
Beitrag zu einer Minimierung von Antibiotikaresistenzen leisten. Das
haben Spitzenvertreter der Branche am Mittwoch im Gespräch mit
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und weiteren führenden
Vertretern der beiden Bundesministerien für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) und Gesundheit (BMG) klar gemacht. „Wir teilen
die Ziele von BMEL und BMG, den Einsatz von Antibiotika und
insbesondere Reserveantibiotika deutlich weiter zu reduzieren“, sagt
Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG). Die Wirtschaft hat der Ministerin
beim Treffen in dieser Woche erste Grundzüge einer komplexen
Minimierungsstrategie vorgelegt, die in den kommenden Wochen weiter
ausgearbeitet wird. ZDG-Präsident Ripke fordert die gezielte und
entschlossene Begleitung durch die Politik: „Um unsere ambitionierten
Ziele umzusetzen, sind wir zwingend auf die Unterstützung der Politik
angewiesen, so zum Beispiel bei der Zulassung neuer, innovativer
Verfahren wie ,Competitive-Exclusion—Kulturen oder Bakteriophagen.“

Bei „Competitive Exclusion“-Kulturen (CE) wird durch eine
Frühbesiedlung mit einer natürlichen Geflügeldarmflora die Besiedlung
mit unerwünschten Krankheitserregern und resistenten Keimen deutlich
erschwert. Diese innovativen Behandlungsverfahren mit CE-Kulturen,
wie die Geflügelwirtschaft sie zusammen mit der Freien Universität
Berlin im Forschungsvorhaben EsRAM (Entwicklung stufenübergreifender
Reduktionsmaßnahmen für Antibiotikaresistente Erreger beim
Mastgeflügel) in den vergangenen drei Jahren mit vielversprechenden
Erkenntnissen erprobt hat, sowie die Anwendung von Bakteriophagen
müssen kurzfristig zugelassen oder in Pilotprojekten angewendet
werden, fordert die deutsche Geflügelwirtschaft. „Wir wollen unserer
Verantwortung gerecht werden, brauchen hier aber auch tatkräftige und
konstruktive Begleitschritte der Bundesregierung“, betont
ZDG-Präsident Ripke. „Die Reduzierung von Antibiotikaresistenzen
geht uns alle an. Auch die Politik ist gefordert, ihren Teil
beizutragen.“

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