4. März 2016 – Ein Jahr nach dem spektakulären Fund
von mehreren Tonnen Falschgold hat die Staatsanwaltschaft Anklage
gegen sechs Verantwortliche aus dem Netzwerk der Berliner
Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF) erhoben. Das erfuhr das
Wirtschaftsmagazin –Capital– (Ausgabe 04/2016, EVT 17. März) aus
Berliner Justizkreisen. Der Vorwurf lautet auf gewerbs- und
bandenmäßigen Betrug. Die Höchststrafe liegt bei zehn Jahren Haft.
Zwischen August 2011 und Januar 2015 hatte die BWF-Stifung von
rund 6.500 Kleinanlegern mehr als 57 Mio. Euro eingesammelt und
angeblich in Gold angelegt. Das Geld sollte nach einer festgelegten
Frist mit bis 180 Prozent Rendite zurückgezahlt werden. Bei einer
großangelegten Razzia mit 120 Beamten an 19 Objekten stellten die
Ermittler vor einem Jahr in dem Tresorraum einer Villa in
Berlin-Zehlendorf zwar rund vier Tonnen an goldenen Barren sicher.
Tests der Bundesbank ergaben allerdings, dass nur 324 Kilogramm echt
waren. Das entspricht einem Wert von etwa elf Mio. Euro. Der Rest war
Füllmaterial, hauchdünn mit Gold überzogen – oder mit Farbe besprüht.
Mindestens 30 Mio. Anlegergeld sind verschwunden. Nach
–Capital—Informationen haben die Angeschuldigten dazu bislang keine
Aussagen gemacht.
Ein Behördensprecher bestätigte, dass die 222 Seiten dicke
Klageschrift den Beschuldigten Mitte Februar zugestellt wurde. Jetzt
muss das Gericht prüfen, ob es die Anklage zulässt. Doch daran
besteht kaum ein Zweifel. Derweil sitzen drei der sechs
Angeschuldigten in Untersuchungshaft, darunter ein Ehepaar, das als
Kopf der BWF-Stiftung gilt. Ein vierter Angeschuldigter erhielt
Haftverschonung. Zwei weitere sind auf freiem Fuß.
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